Der 4. März 1919 - Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayreuth

Sudetendeutsche Landsmannschaft
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Der 4. März 1919

Das Selbstbestimmungsrecht
und der 4. März 1919
aus einer Gedenkfeier

Die Vertriebenen aus dem Sudetenland begehen am 4. März den Tag der Selbstbestimmung. Am 4. März 1919 wurden bei friedlichen Demonstrationen für das Selbstbestimmungsrecht 54 Kinder, Männer und Frauen in sechs Städten Böhmens von tschechischen Militärs niedergeschossen. Über hundert Personen wurden schwer verletzt.
Was war geschehen ?
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die erste tschechoslowakische Republik gegründet. Die Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien wurden aus der bisherigen Staatsform „Donaumonarchie" herausgerissen und in den neuen „Kunststaat" Tschechoslowakei hineingepresst. Man wollte dies mehrheitlich nicht, sondern eine autonome Daseinsform, etwa vergleichbar mit dem heutigen Südtirol. Am 4.März 1919 kam es zum Generalstreik ohne jegliche Gewaltanwendung gegen die neuen Machthaber. Als nun die Deutschen friedlich diskutierend zusammenstanden, eröffnete tschechisches Militär das Feuer. In den Städten Arnau, Aussig, Eger, Kaaden, Mies, Karlsbad und Sternberg geschah dies zeitgleich.
Am meisten traf dies Kaaden mit alleine 26 Toten.
So wurde das Selbstbestimmungrecht mit Waffengewalt unterdrückt. Die deutsche Bevölkerung musste in einem Staat leben, den die Mehrheit nicht wollte. In der Folge kam es zu Armut und Arbeitslosigkeit, deutsche Arbeitnehmer wurden durch Tschechen ersetzt.
Die Folgen sind unverkennbar. Man sehnte sich nach Erlösung. Im Jahre 1938 kamen die Nationalsozialisten, am 1.9.1939 kam der Zweite Weltkrieg. Die Folgen waren verheerend. Über 3 Mio. Sudetendeutsche wurden von Juni 1945 bis Dezember 1946 von den Tschechen vertrieben und fanden in Deutschland Aufnahme.
Aber nicht auf Rache sinnen sie. Bereits im Jahre 1950 unterzeichneten die Vertriebenen aus dem Osten, und damit auch die Sudetendeutschen, die Charta der Heimatvertriebenen. In ihr wird der Verzicht auf Rache und Vergeltung erklärt.
In Kaaden wurden die „Märztoten" unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am städt. Friedhof bestattet. In ein „Ehrengrab" kamen sie, 13 Frauen, 11 Männer und 2 Kinder im Alter von 11 und 12 Jahren. Dieses rengrab besteht nun schon über 100 Jahre.  In den 40 Jahren des Kommunismus wuchs buchstäblich hohes Gras über das Grab.  Nach der Wende im Jahre 1990 wurden die morschen Holzkreuze ausgewechselt.
Im September 2009 brachte es der Sudetendeutsche Heimatkreis Kaaden –Duppau nach langen, zähen Verhandlungen fertig, eine völlig neue Grabstätte, an alter Stelle zwar, aber mit 5 dauerhaften Gedenktafeln erstellen zu lassen. Die mittlere Gedenktafel umfasst die deutschen Namen der 26 Toten, zwei Tafeln geben Verse aus der Bibel wieder, eine Tafel handelt von der Bereitschaft zur Freundschaft und Versöhnung zwischen den Sudetendeutschen und den derzeitigen Bewohnern des Kaadner Landes. Die letzte Tafel aber ist bemerkenswert und sicher einmalig im heutigen Tschechien. Sie lautet:

„Zum Gedenken an
die vertriebenen Deutschen
aus dem Kaadner Land
in den Jahren 1945/46
und an die Ermordeten
aus dem Jahre 1945."

In einer Feier zum Fest des hl. Wenzel am 28.September wird alljährlich die oben erwähnte Freundschaft festlich begangen.
Wir freuen uns, dass in unserer Heimat sich eine Sinnesänderung durchzusetzen scheint. Hoffen wir vor allem, dass die unheilvollen sog. Benesch- Dekrete bald ein Fall für den Papierkorb werden.

Seit 1945 war in Europa Frieden. Das wäre heuer 77Jahre gewesen. Doch im Osten Europas ist ein Konflikt ausgebrochen. Tausende sind wieder, wie wir, auf der Flucht. Möge der Krieg doch eine baldiges Ende finden.


Für diese alle unsere Anliegen wollen wir Gott den Herrn bitten:


1. Wir bitten für unsere Toten, die ihr Leben ließen, als sie am 4. März 1919 an friedlichen Versammlungen teilnahmen, um auf ihr Recht auf Selbstbestimmung hinzuweisen.

2. Wir bitten für unsere Toten, die in der Heimaterde ruhen und denen es nicht vergönnt ist, dass auf ihren Gräbern Kerzen brennen.

3. Wir bitten für alle Toten, die unsere sudetendeutsche Gemeinschaft prägten und die in den vergangenen Jahren von uns gegangen sind.

4. Wir bitten Dich, Herr und Gott, um Verzeihung für die Gewalttaten, die in deutschem Namen fremden Völkern angetan wurden. Gib uns die Kraft, auch denen zu verzeihen, die Gewalt an uns verübt haben.

5. Wir bitten dich, Herr, um die Kraft, uns mit unseren einstigen Vertreibern auszusöhnen.

6. Wir bitten Dich, Allmächtiger, halte ein den Krieg in Europas Osten.

7.Erfülle die Staatenlenker mit dem Geist der Verantwortung zu den ihnen anvertrauten Völkern.

Wir bitten dich erhöre uns.

Vater unser....


Wir bitten dich erhöre uns.

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