Duppau, Gymnasium mit Professorenhaus |
Duppau + 1012 - 1953 (Doupov) aus dem Sudetenland- Wegweiseer von Rudolf Hemmerle, übernommen aus der www.kaaden-duppau.de |
Duppau war eine Kleinstadt zwischen Karlsbad und Kaaden. Nach der Vertreibung auf ihrem Areal der Truppenübungsplatz Hradiste angelegt. Die dort stehenden Dörfer und die Stadt Duppau wurden eingeebnet oder vom übenden Militär zerschossen. Von der Stadt Duppau steht nunmehr kein Stein mehr auf dem anderen.
Duppau liegt im Bezirk Kaaden. Die Stadt am Aubach hatte im Jahre 1930 1524 Einwohner, davon 1482 Deutsche. Mit Kaaden und Saaz ist Duppau mit der Eisenbahn verbunden.
Duppau,
früher auch Tuppaw u. ä. befand sich auf einem mäßigen Hang inmitten der Duppauer
Berge, an der Kratersohle eines ehemaligen Stratovulkans, auf einer Seehöhe von 578 m. An
seinem Fuße floss der Linzbach, der am südöstlichen Kraterhang bei der ehemaligen
Gemeinde Gässing entspringt. Bei der Friedhofkirche im Nordwesten der Stadt floss noch
der Pinsig Bach und an der östlichen Seite der Ödbach. Von Kaaden war Duppau 16 km in
südsüdwestlicher Richtung entfernt. Sein Kataster hatte ein Ausmaß von 709 ha. An dem oberen Ende des Marktplatzes, inmitten seiner westlichen Seite stand das Rathaus mit der Jahreszahl 1579 und dem Stadtwappen. Am Markt befand sich auch die Maria Himmelsfahrt Pfarrkirche im Rokokostil. Diese Kirche wurde in der Hälfte des 18. Jahrhunderts neu erbaut, jedoch der Marmorgrabstein des Grafen Ferdinand von Verduga im Inneren der Kirche stammt aus dem Jahre 1672. Schon vorher hat hier eine alte Kirche gestanden, wo beurkundet ist, dass diese im Jahre 1361 als Pfarrkirche diente. Über der Kirche stand ein vierflügeliges Schloss mit einem Turm. Die letzte Darstellung stammt aus dem Umbau im Jahre 1723. Zum Schlossgelände gehörte ein großer Garten, Obst- und Forstgärten. Von dem kleinen Teich im Schlosspark wurde der Brunnen am Marktplatz versorgt. Schauer (1785) gibt außerdem auch einen Schutzgraben, 12 große Zimmer und eine gewölbte Küche samt Speisekammer an. Am südöstlichen Stadtrand befand sich ein Konvikt der Piaristen mit dem Gymnasium und der Kirche der heiligen Elisabeth. Ursprünglich wurde dieser im Jahre 1773 durch den hiesigen Landsmann Anton Josef Edler von Clement als Jesuiten-Studentenwohnheim gegründet, aber nach Aufhebung dieses Ordens übernahmen alles zwei Jahre später die Piaristen. Die Kirche aus dem Jahre 1769, erstellt vom J. Ch. Kosch, trug Kennzeichen der jesuitischen Architektur. Es war ein prunkvoller, geräumiger Bau mit Deckenfresken, der bis 3000 Gläubige aufnehmen konnte. |
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Duppau, Gesamtansicht |
Die
Herkunft des Stadtwappens ist geheimnisumwittert. Weder die Epoche, noch das
Adelsgeschlecht von dem er abstammt sind bekannt. Bekannt sind zwei Aussehen des Wappens.
Der ursprüngliche (später verbesserte) bringt vielleicht auch Licht in die sagenhafte
Herkunft. Danach soll der erste des Geschlechts der Duppauer ein Müller namens Johann
Georg gewesen sein, der 1118 den Wald rodete und Häuser baute. Bei Ausgrabungen soll er
heidnische Opfergefäße gefunden haben, von denen er einen gemeinsam mit drei Rosen in
sein Erb aufgenommen haben soll. Die drei weißen Rosen erinnern an katholischen Glauben,
das blaue Feld des Schildes an den hiesigen Bach. |
Wappen von Duppau |
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Duppau, ein malerisches Städtchen, das bis zuletzt seinen fast mittelalterlichen Charakter behielt, hatte nicht einmal eine Wasserleitung. Eine solche hatte nur das Kloster. Alle anderen Gebäude waren auf Brunnen angewiesen. An das Stromnetz vom Kaadener Kraftwerk wurde aber Duppau schon im Jahre 1921 angeschlossen. Das hiesige Gymnasium bestand mit kleineren Pausen bis zum Ende des 2. Weltkrieges, dann begann es zu verfallen. Das Kloster beendete seine Tätigkeit aber schon viel früher, in seinem Gebäude wurde eine Schumacherfachschule errichtet. |
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Duppau, Obergymnasium |
Dann wurde
Duppau, ähnlich wie z. B. Maschau, im Jahre 1421 Opfer von Kreuzzügen. Die Duppauer
haben sich damals auf eine Versprechung, dass ihnen das Leben erhalten bleibt, ergeben.
Kaum aber hatten sie ihre Befestigung verlassen, wurden sie alle erschlagen, denn
angeblich ist das von den Ketzern gegebene Wort für rechtgläubige Katholiken nicht
verbindlich. Wie schwer Duppau damals betroffen war, belegt auch die Tatsache, dass
es der König erst im Jahre 1514 erneut zu einem Städtchen erhob. Duppau war von Anfang an Sitz des Wladiker Stammes der Duppauer von Duppau und bald wurde es zum Zentrum der gesamten Duppauer Herrschaft. Etwa in der Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden die Duppauer von den Saarern von Saar abgelöst. Ende des 15. Jahrhunderts haben sich beide Söhne der Johanna von Saar die Herrschaft so geteilt, dass das Schloss mit einer Hälfte der Herrschaft einen Teil, die zweite Hälfte von Duppau mit dem zuständigen Dörferteil, den anderen Teil bildeten. Danach kam es zur Änderung der Inhaber beider Teile, bis Hugo von Leisnek im Jahre 1546 beide Teile wieder vereinte. Die älteste Besiedlung Duppaus entstand mit größter Wahrscheinlichkeit um die spätere Friedhofskirche des hl. Wolfgangs herum - einer gotischen Kapelle, die um das Jahr 1380 gebaut und später, mit einigen Grabsteinen aus den 70er und 80er Jahren des 16. Jahrhunderts, erweitert wurde. Sie stand 800 m nordwestlich vom Marktplatz zwischen dem Pinsig Bach und dem Linzbach. Von hier an schritt die Besiedlung über den Hang an der linken Seite des Ödbaches fort und an der höchsten Stelle wurde eine Feste erstellt. Unter dieser entstand ein wenig abfallender Markt, aus dem sich später der Marktplatz entwickelte. Gegen 1580 wurde die Feste in Duppau in ein Renaissanzschloss und in den Jahren 1665 - 1670 in Barockstil umgebaut. |
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Anton Ritter von Klement, Stifter des Gymnasiums |
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Christophs Sohn Albin, auch Protestant, hatte sich am Ständischen Aufstand beteiligt. Er war unter anderem einer der Defensoren und im Jahre 1618 auch einer der 30 Direktoren. |
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Bahnhof von Duppau |
Im Vordergrund der Städtischen, die um die Zurückgewinnung ihrer
Rechte kämpften, stand der Tuchweber J. Christoph Clement, der Vater des Anton Josef, des
späteren Gründers des hiesigen Klosters. Die sich immer verzögernden Verhandlungen
wurden für Duppau erst im Jahre 1745 erfolgreich beendet. Aus dem Städtchen ist eine von der Herrschaft
getrennte Stadt geworden und alle ihre Pflichten zur Obrigkeit wurden mit einer
Jahresgebühr von 300 Gulden festgelegt. Die Stadt bekam eine Gerichtsbarkeit und auch
eine politische Verwaltung und der Handel, auch die Handwerke, begannen aufzublühen. Im
Jahre 1795 wurde Duppau ein Magistrat genehmigt. Es kam auch zur Verbesserung des
Stadtwappens dadurch, dass die bisherige Vase mit 3 weißen Rosen, die von grünen
Eichenzweigen umgeben waren, auf eine Mauer zwischen Türme gestellt wurde. |
Duppauer Festkleidung |
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Im 19. Jahrhundert stand hier immer noch eine Ziegelfabrik, auch
das Strumpfwirken wurde eingeführt. Lange Zeit ist auch die Posament- und
Besatzherstellung erhalten geblieben. Auch eine Schnapsbrennerei, eine städtische
Lachsbrecherei für Leinenverarbeitung, ein Herreneinkehrgasthaus und 2 städtische
Gasthäuser, eine Obsttrocknerei und eine staatliche Briefsammelstelle waren vorhanden. |
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Marktplatz |
Etwa eine 0,5 Stunde nordwestlich von der Stadt war die sog.
Buchenkapelle - die Kapelle der Jungfrau Maria von Tschenstochau, die mit einer Reihe
wundergläubiger Sagen umhüllt ist, die hier geschehen sind. Unweit, fast gegenüber,
steht noch heute, auf einem kleinen Hügel, die neugotische Grabstelle der Zedtwitzer aus
dem 19. Jahrhundert. Die Zedtwitzer waren die letzten Besitzer der Duppauer Herrschaft,
die sie im Jahre 1858 vom Grafen Czernin kauften. Sie waren hervorragende Wirtschafter und
brachten die nichtprosperierende Herrschaft zu einem ungewöhnlichen Aufschwung. |