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Reichenberg, Theater

Reichenberg

(Liberec)

nach dem Sudetenland- Lexikon

Reichenberg ist die bedeutendste deutsche Stadt in Sudetenland. Am Fuße des Jeschken (1010m) gelegen wuede "Reychinberch" im Jahre 1352 erstmals erwähnt. Besitzer waren die Biberstein, die Redern, Wallenstein Gallas und Clam Gallas. Im Jahre 1577 erfolgte die Stadterhebung und bereits im 18. Jahrhundert  beginnt der wirtschaftliche Aufschwung, der schließlich Reichenberg zur nordböhmischen Metropole machte. Den Aufstieg verdankt es vor allem dem bis ins Mittelalter zurückreichenden Tuchmacherei. Im November und Dezember 1918 Sitz der vorläufigen Landesversammlung und -regierung Deutschböhmens.

Aus dem 17. Jahrhundert stammt die Erzdekanal- und die Kreuzkirche. Vor dem Rathaus in Neorenaissance Stil steht der von Meister Metzner im Jahre 1927 geschaffene Brunnen. Das Theater wurde 1883 erbaut. Das Schloß hat eine kunstvolle Schloßkapelle.
Das Nordböhmische Gewerbemuseum, weit über die Grenzen angesehen, wurde 1873 gegründet. Die Städtische Galerie war eine Stiftung des Industriellen Liebieg. Ein geistiges Zentrum bildete die Bücherei der Deutschen. Reichenberg besaß ein naturwissenschaftliches und ortsgeschichtliches Museum, eine Handels- und Gewerbekammer, einen botanischen Garten und einen Zoo.

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Technische Universität

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Reichenberger Rathaus

 
Von den Denkmälern sei genannt: Die 1719 aufgestellte Mariensäule und Gedenksteine für Kaiser Josef II, Friedrich von Schiller, Theodor Körner, Friedrich Ludwig Jahn, Franz von Liebieg und mehrere Kriegerdenkmäler. Einen hohen Rang nahm alljährlich im August stattfindende Reichenberger Messe ein.
Reichenberg brachte viele große Persönlichkeiten hervor.. Die Wissenschaftler Gustav und Hermann Aubin, Wilhelm Gärtner, Heinrich Herkner,; die Schriftsteller Franz Karl Binskey und Josef Schiller; die Musiker und Komponisten Christoph Demantius, Josef Proksch, Camillo Horn und Edmund Nick; der Tänzer Harald Kreutzberg.
Reichenberg hatte im Jahre 1930    38.568 Einwohner, davon 30023 Deutsche. Der Konfession nach waren es 30.285 Katholiken, 3294 Protestanten, 2338 Konfessionslose, 1392 Israelitn, 889 der Tschechoslowakischen Kirche und 370 Andere.