"Wallfahrer ziehen durch das Tal..."  (Viktor von Scheffel)

Vertriebenenwallfahrt nach Vierzehnheiligen am

7. September 2014

Einladung

69. Vertriebenenwallfahrt nach Vierzehnheiligen

Organisiert durch die Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayreuth fuhr ein Bus mit Heimatvertriebenen, Flüchtlingen und Aussiedlern und deren Freunden aus dem Raum Bayreuth zur 69. Vertriebenenwallfahrt in die Basilika Vierzehnheiligen.

Mehr als 700 Teilnehmer

Gekommen waren Schlesier, Deutsche aus Russland, Sudetendeutsche, Einheimische und Teilnehmer aus anderen Vertreibungsgebieten.

Mächtige Orgelklänge, gespielt auf der Rieger-Orgel vom Regionalkantor Georg Hagel, begrüßten mehr als 700 Teilnehmer zu einem feierlichen Pontifikalamt mit Bischof Jan Baxant aus Leitmeritz (Litoměřice)  und Monsignore Herbert Hautmann, dem Vertriebenenseelsorger im Erzbistum Bamberg. Auffallend war auch die zahlreiche Teilnahme der Jungen und Mittleren Generation.

 

Einzug in die „Nothelfer Basilika“

Ein buntes farbenfrohes Bild war bereits der Einzug der Trachten- und Fahnenabordnungen vieler Landsmannschaften und der Ackermanngemeinde zusammen mit dem Kirchenschweizer Holger Schwind sowie den Ministranten und den Priestern.

Begrüßung

Der Begrüßung durch Guardian Pater Heribert Arens schlossen sich ein Grußwort des Diözesan-Vertriebenenseelsorger Monsignore Herbert Hautmann an. "Ich zeige mich sehr erfreut über die zahlreiche Teilnahme an dieser Wallfahrt. In vielen Diözesen in Deutschland ist dies schon untergegangen. Es gibt nur noch einzelne Diözesen, die Wert auf einen Priester in der Diözesan-Vertriebenenseelsorge legen", betonte der aus Eger stammende Priester.

 

Die Predigt des Bischofs Jan Baxant

In seiner aktzentfreien deutschsprachigen Predigt würdigte Bischof Jan Baxant die deutsch-tschechischen Begegnungen und führte wörtlich aus: „Ich lebe jetzt, als Bischof, in einer böhmischen Diözese, Diözese Leitmeritz, in der die Spuren der ursprünglich deutschsprachigen Bevölkerung bisher greifbar sind. Ich meine, dass Sie dies wissen und ganz gut verstehen. Kulturelle, christliche Prachtstücke, zumal sakrale Baudenkmäler, die sich in einem relativ noch guten Zustand aus der Zeit unserer deutschen Vorfahren erhielten, erachten wir als wertvolle Sehenswürdigkeiten, die unsere böhmische Diözese verzieren“.  ….

„Ich wünsche Ihnen allen eine christliche Freude an den einzelnen Begegnungen, an der Möglichkeit, sich einander nahe zu kommen und auch an der Gelegenheit zu verstehen, dass die Herrlichkeit der kulturellen christlichen Werte allen gehört“

Der kräftige Abschlussapplaus zeigte, dass die Teilnehmer sich voll mit den Worten des Bischofs identifizierten. „Ich bin noch ganz beeindruckt von dem feierlichen Gottesdienst und der Geborgenheit in den kirchlichen Liedern unserer Heimat“ fasste eine Teilnehmerin abschließend zusamme

Hochaltar, an dem das Pontifikalamt stattfand

Die Kirchenmusik

Besonders geprägt hat das Pontifikalamt die „Majestätsmesse“, die in den meisten Vertreibungsgebieten zum Bestandteil einer feierlichen Messfeier gehörte. Die Messe wird auch als „Deutsches Hochamt“ bezeichnet. Besonders bekannt ist das Lied "Hier liegt vor deiner Majestät", welches zur Eröffnung gesungen wird. Vielen Gottesdienstbesuchern standen erkennbar Tränen in den Augen so emotional wirkte diese Musik.

  1. Der Ursprung der deutschen Singmesse liegt in den Bemühungen um eine deutschsprachige Feier der Messe während der Aufklärungszeit, besonders in Süddeutschland und in Österreich im Einflussbereich des Josephinismus.

Interviews

Interessante Aussagen ergaben sich aus unmittelbar nach dem Pontifikalamt geführten Interviews: „Ich komme aus dem Odenwald,  mir gibt die Messe wieder Kraft für den Alltag“, „Hier erfahre ich Heimat und damit Geborgenheit“, „Wir feiern ge-meinsam Gottesdienst in der uns bekannten feierlichen gläubigen Weise“, „Ich pflege die alte Tradition dadurch weiter“, „Wir bezeugen fast 70 Jahre nach der Vertreibung den Bestand der Sudetendeutschen Landsmannschaft“, „Gut, dass es noch Landsmannschaften gibt“, „Ich war fast immer dabei“, „Mit gefallen vor allem die gesungenen Lieder“, „Ich komme auch zur 70. Wallfahrt im Jahr 2015“.

Geschichte der Wallfahrt                                                                             Die erste Vertriebenenwallfahrt war am 29. September 1946 mit Bischof Maximilian Kaller aus dem Ermland ehemals Ostpreußen. Er starb 1947 einen Tag nach der 2. Vertriebenenwallfahrt.

Nach einem Pressebericht pilgerten damals über 12 000 Flüchtlinge und Heimatvertriebene in überfüllten Sonderzügen oder zu Fuß auf weiten Wegen nach Vierzehnheiligen.

Feierliche Marienandacht mit Dr. Raimund Paleczek
Gedanken zur Marienverehrung in den Böhmischen Ländern war das zentrale Thema der Marienandacht am Nachmittag am Gnadenaltar. Die Ansprache hielt Dr. Raimund Paleczek aus München, Historiker und Vorstand des Sudetendeutschen Instituts.

Die österreichische Frömmigkeit als Produkt barocker Gläubigkeit hat unsere Vorfahren tief geprägt. Für die einfachen Menschen von damals waren die Heiligen der Anker im Alltag. "Die Gottesmutter Maria wurde zwar offiziell nie zur Patronin oder Königin Böhmens oder Mährens ernannt, anders als in Polen. Aber sie galt und gilt immer als Trösterin aller, die in Sorge sind. Das kommt besonders schön in dem Marienlied „Segne Du, Maria“ zum Ausdruck.“ „Wie viele der Heimatvertriebenen mag die Gottesmutter Maria Trost und Frieden gespendet haben? Sie war ihnen ein lichter Stern im Dunkeln der Vertreibung, in der Nacht der verlorenen Heimat und des oft mühseligen Neubeginns. Maria war und ist eine stete Begleiterin der Gläubigen aus Böhmen, Mähren und Schlesien" so der Historiker und Vorstand des Sudetendeutschen Instituts in seiner Ansprache. Abstecher zum herzoglichen Haus Sachsen-Coburg und Gotha         

 Auch heuer bestand wieder die Möglichkeit zu einem ergänzenden Abstecher. 

Ziel war Schloss Callenberg, aufgrund seiner Geschichte und seines neugotischen Baustils ein bedeutendes Baudenkmal nahe Coburg. Seit Jahrhunderten ist Schloss Callenberg im Besitz der herzoglichen Familie Sachsen-Coburg und Gotha und wird von ihr auch heute noch genutzt. Das herzogliche Haus Sachsen-Coburg und Gotha ist ein Zweig des deutschen Adelsgeschlechtes der Wettiner und hat seinen Stammsitz in Coburg.

Bischof Jan Baxant

Bischof Jan Baxant ist am 08. Oktober 1948 in Karlsbad (Karlovy Vary) geboren. Nach dem Studium der Katholischen Theologie empfing Baxant am 23. Juni 1973 durch den Prager Erzbischof Frantisĕk Tomásĕk die Priesterweihe. Papst Benedikt XVI.  ernannte ihn am 4. Oktober 2008 als Nachfolger von Pavel Posád zum Bischof von Leitmeritz. Die Bischofsweihe empfing er am 22. November 2008 vom Prager Erzbischof, Miloslav Kardinal Vlk. Baxant ist der 20. Bischof der 1655 errichteten Diözese Leitmeritz.
Zwischen dem Bistum Eichstätt und dem im ehemaligen Sudetengebiet liegenden Bistum Leitmeritz besteht eine Partnerschaft die auf Verbindungen der Ackermann-Gemeinde zurückgeht.

(Quelle Wikipedia und Ackermanngemeinde)

Manfred Kees

17.09.2014

Pressestimme bei "Mein Verein"/ BT 24:

Mit Fahne: Hildegard Schilling, Adam Hofmann, Helmut Mürling,Elisabeth Pfortner

 

Adalbert Schiller, Adolf Markus, Naila, mit Gattin

Trachtengruppe. Rechts Msgr. Hautnann + Adolf Markus

Einzug von Bischof Jan Baxant

 

Am Altar angekommen

Predigt

Während der Predig spielt sich gut

Das Hochgebet

Am Vorplatz der Basilika

Die Türme sind eingerüstet

Unser Trachtenteam

Adam Hofmann + Hildegard Schilling

Bischof Baxant und die Trachtler

 

Nochals das Bayreuther Trachtenteam

Einzug

An der Außentreppe

Der Altardienst mit Pfarrer Hautmann und Bischof Baxant