Glanzpunkte in Coronazeit -
Glanzpunkte auch in der Corona Zeit
Trotz der durch das Corona Virus entstandenen veranstaltungsarmen Zeit gibt es noch kulturelle Angebote die man sich nicht entgehen lassen sollte. So auch das Angebot des Westböhmischen Symphonieorchesters am Sonntag, 30. August 2020 in der Klosterkirche Speinshart. Der Leiter der Begegnungsstätte des Klosters, Thomas Englberger, wies in seiner Begrüßung auf die besondere Symbiose von Architektur und Musik gerade in der Barockausstattung der Dientzenhofer Klosterkirche Speinshart hin. Die Nachfrage nach Karten überstieg das vorhandene Angebot um das Doppelte. Leider konnten aber, wegen der aktuellen Hygienebedingungen, nur relativ wenige Besucher zugelassen werden. Schade!
Zum feierlichen Abschluss des Bayerisch-Böhmischen Barockfestivals 2020 bot das Westböhmische Symphonieorchester Marienbad in Kammerbesetzung sehr gekonnt und sehr einfühlsam ein barockes Konzert an. Unter der Leitung des Chefdirigenten Martin Peschík erklang das Orchestervorspiel zu Messiah von Georg Friedrich Händel, das Konzert Es-Dur für Trompete und Streicher von Johann Baptist Georg Neruda, das Konzert für Oboe, Streicher und Cembalo von Tomaso Albinoni, Stabat Mater für Kontratenor, Streicher und Basso continuo von Antonio Vivaldi sowie die 1. Suite (Auswahl) aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel. Eine überzeugende Auswahl und eine hervorragende Interpretation. Besonders zu erwähnen sind auch die hochwertigen Darbietungen der Solisten mit Jan Mikuśek als Kontratenor in Stabat Mater, Veronika Faglicovà mit der Oboe und Marek Vajo mit der Trompete. Das sachkundige Publikum danke mit großem Applaus.
Das Westböhmische Symphonieorchester ist das älteste Symphonieorchester der Tschechischen Republik. Seit dem Gründungsjahr 1821 konzertiert das Orchester regelmäßig auf der Kolonnade in Marienbad und in weiteren Städten der Region Karlsbad.
Das Bayerisch-Böhmische Barockfestival fand im Rahmen des Projekts Barockregion Bayern-Böhmen statt und wird gefördert von der Europäischen Union. Eines der Ziele des Projektes Barockregion Bayern Böhmen ist gerade die Begegnung der beiden miteinander verbundenen Völker und Kulturen diesseits und jenseits des Böhmer- und des Bayerischen Waldes nämlich der Tschechen und der Deutschen.
BEGEGNUNGSSTÄTTE Kloster Speinshart
Seit der Gründung im 12. Jahrhundert ist das Kloster Speinshart religiöses und kulturelles Zentrum in der nördlichen Oberpfalz zwischen den Städten Nürnberg, Weiden und Bayreuth. Im 17. Jahrhundert entstand unter den Architekten Georg und Wolfgang Dientzenhofer eine Klosteranlage, die in ihrer Geschlossenheit als Baudenkmal von europäischem Rang gelten kann. Mit der Aufhebung der Klöster in Bayern endete 1803 in Speinshart das klösterliche und kulturelle Leben, bis im Jahr 1921 aus dem böhmischen Stift Tepl wieder Prämonstratenser nach Speinshart entsandt wurden.
Mit seiner Internationalen Begegnungsstätte knüpft die Klostergemeinschaft von Speinshart an ihre traditionsreiche Vergangenheit an. Auf neue Art und Weise ist der Ort erneut Zentrum der religiösen und kulturellen Begegnung im Naturpark der nördlichen Oberpfalz.
Die Internationale Begegnungsstätte lädt zu Konzerten und Ausstellungen mit regionalen und internationalen Künstlern ein. Neben Konzert- und Kulturveranstaltungen finden auch Vorträge, Symposien und Workshops statt. Im Herzen Europas soll der religiöse und kulturelle Dialog zwischen Nachbarn gefördert und bereichert werden. Wer sich näher informieren möchte, kann dies unter www.kloster-speinshart.de/veranstaltungen tun.
Manfred Kees