Tag der Heimat
Das Jahr 2019 + 2020
Tag der Heimat 2019
in Fichtelberg
(verbunden mit dem Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation)
Heuer fand der Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen (BdV) Kreisverband Bayreuth, am Sonntag, 13. September 2019, wieder in Neubau/Fichtelberg statt. Der Tag der Heimat stand unter dem Leitwort „Menschenrechte und Verständigung – für Frieden in Europa".
Mit launigen Worten, in Mundart gesprochen, begrüßte der Fichtelberger Ortsobmann Rudi Kiesewetter die zahlreich anwesenden Gäste. Helmut Hempel, der Kreisvorsitzende des BdV konnte anschließend zahlreiche Ehrengäste aus den kommunalpolitischen Bereichen sowie den Festredner Steffen Hörtler und die Pressevertreter im Goethesaal des Gasthauses Specht herzlich willkommen heißen. Vor allem dankte Helmut Hempel aber den vielen treuen Teilnehmern der anwesenden Landsmannschaften.
Grußworte sprachen der amtierende Bürgermeister von Fichtelberg, Karl-Heinz Glaser und der Vizepräsident des BdV, Albrecht Schläger.
Glaser erinnerte an die Aufnahme von mehr als 400 Vertriebene in den Jahren 1945/46, an die hervorragenden Aufbauleistungen und an die
gelungene Aufnahme. Albrecht Schläger stellte nochmals die doppelte Bestrafung der Heimatvertriebenen nach dem zweiten Weltkrieg dar, erwähnte die Zwangsarbeiterentschädigung, die Neuwahlen in Polen, die Akzeptanz zum Thema Heimat und überreichte das Goldene Ehrenzeichen des BdV an Helmut Hempel.
Auch der Politzer Erzdechant „Hockewanzel“ (alias Manfred Kees) genannt, begrüßte die Gäste mit einem bunten Bogen aus seinen Lebenserinnerungen.
Für die Schlesier trug Horst Skripalle, ein wachechter Breslauer, Gedichte in schlesischer Mundart vor.
Die Festrede hielt Steffen Hörtler, Landes- und stellvertretender Bundesvorsitzender der Sudetendeutsche Landsmannschaft. Er berichtete über die aktuelle Entwicklung im politischen Raum und die Auswirkungen auf die Landsmannschaften. Bei mehr als aktuell 62 Millionen Flüchtlinge auf der Welt, scheint die Ächtung der Flucht- und Vertreibungsursachen zu verpuffen. Dennoch hat aber die Sudetendeutsche Landsmannschaft in ihren Bemühungen um einen vernünftigen Umgang mit unserem Nachbarland Tschechien handfeste Verbesserung erreicht. Auch der Umgang mit der Bayerischen Staats-regierung wird getragen von gegenseitiger Achtung und Anerkennung.
Die Schirmherrschaft wird aktiv wahrgenommen und das Sudetendeutsche Museum geht seiner Vollendung entgegen. Wir dürfen aber nicht erwarten, dass die Diskussion um die Benesch-Dekrete im politischen Bereich besonders wichtig wäre. Wir brauchen weiter einen langen Atem.
Abschließend würdigte Hörtler die enormen Leistungen des stellvertretenden Kreisobmanns Helmut Hempel, auch in seiner Eigenschaft als BdV Kreisvorsitzender und besonders die kulturellen Leistungen von Margaretha Michel. Michel erhielt die Adalbert Stifter Medaille für hervorragende Arbeit für das kulturelle Leben der Volksgruppe.
Die Musikalische Begleitung übernahmen, sehr gekonnt, die Trachtenkapelle Pegnitz und die Singgruppe Pegnitz.
Der Tag der Heimat ist die zentrale Gedenkveranstaltung des BdV und wird alljährlich an unterschiedlichen Orten in ganz Deutschland ausgetragen. Er geht zurück auf die Kundgebung vor dem Stuttgarter Schloss am 6. August 1950, bei der die Charta der deutschen Heimatvertriebenen verkündet wurde. Ein Europa der Menschenrechte, auf der Basis von Wahrheit und Verständigung, ist und bleibt Auftrag der deutschen Vertriebenen und des gesamten Deutschen Volkes. Die damit verbundene Vorbildfunktion wird in Zeiten spaltender nationalistischer Tendenzen überall auf der Welt - aber auch bei uns in Europa, bei uns in Deutschland immer wichtiger.
Manfred Kees
14.10.2019