Böhmisch Essen in Frauenreuth - Homepage der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayreuth

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Böhmisch Essen in Frauenreuth
Im Geburtshaus
Wieder daheim

Eine Fahrt in die Vergangenheit.

Eine sehr interessante und abwechslungsreiche Fahrt unternahm die Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayreuth in die ehemalige Heimat der Sudetendeutschen im Egerland. Fünfzig Reiselustige machten sich auf den Weg über Eger (Cheb) nach Wildstein (Skalna) von dort nach Frauenreuth (Kopanina) und anschließend weiter nach Franzensbad (Františkovy Láznė). Der erste Höhepunkt war in der Wasserburg Wildstein. Die Burg Vildštejn (deutsch Wildstein) wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts vom Adelsgeschlecht Notthafft gegründet. Die Burg ist eine Kombination aus Höhen- und Wasserburg. Sie steht auf einem aus dem Tal des Soosbaches ragenden Felsen. Der Bach konnte früher angestaut werden, so dass die Kernburg ringsum von Wasser umgeben war. Die ältesten Bauteile der Burg sind der Romanik zuzuordnen. Durch zahlreiche Baumaßnahmen sind alle wesentlichen Baustile von Romanik, Gotik sowie Barock vertreten.
Der Name des Ortes Wildstein taucht erstmals in einem, in die Zeit um 1224 zu datierenden Verzeichnis auf. Herzog Leopold VI. von Österreich hat in dem Verzeichnis dem Kloster Waldsassen geschenkte Einkünfte aufgeführt.
Die zentrale Funktion Wildsteins für die nächste Umgebung drückt sich auch darin aus, dass hier schon im 13. Jahrhundert eine Pfarrei errichtet wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Burg verstaatlicht und verfiel. Seit 2000 ist sie wieder im Privatbesitz. Umfassende Renovierungsarbeiten zeigen den Besuchern eine mittelalterliche Burg in gutem Zustand. Zu sehen sind eine romanische Burgkapelle, ein kleiner und ein große Rittersaal im historisch-gotischen Stil, ein Burgmuseum, eine mittelalterliche Schmiede, ein Kerker und ein Museum der Feuerwehrtechnik.
Die Beschreibung der Burganlage ist in tschechischer und deutscher Sprache gehalten.
Weiter ging es dann über Neukirchen (Nový Kostel) nach Frauenreuth. Im Hotel am Speicher erwartete die Reisegruppe ein vorbestelltes Mittagessen geschmacklich einwandfrei und auch finanziell zu bewältigen
Frauenreuth selbst hat touristisch nur wenig zu bieten, aber durch den Besuch der St. Georgskirche und den Erinnerungen von vier mitfahrenden Frauen an ihren Geburts- oder Arbeitsort, ihre Taufe, ihre Kommunion und Firmung und bei einer der Mitreisenden an ihr Geburtshaus, kam es doch zu emotionalen Begegnungen mit der Vergangenheit. Alte Wunden brachen wieder auf. Heimat ist kein leerer Begriff.
Über den Pfarrer von Wildstein hatte Pani (Frau) Agnes die Kirche aufgesperrt, die Kerzen angezündet und hat mit Stolz ihre Kirche gezeigt. Sie war auch sichtlich beeindruckt vom Lied „Großer Gott wir loben dich“ und einem „Vater unser“ der Reisegruppe.
Mit vielen emotionsgeladenen Gedanken verließ die Gruppe die doch sehr heruntergekommene Kirche und den Friedhof mit vielen noch gut anzusehenden deutschen Gräbern. Trotzdem, es ist heute nicht einfach, aber man bemüht sich wirklich, die Kirche und den Friedhof zu erhalten.
Kurzweilig ging dann die Fahrt weiter nach Franzensbad. Dort empfing uns im Wiener Café der Charme der österreichischen Monarchie. Wie es sich gehört und anbietet flanierte die Reisegruppe durch Franzensbad und durch den Kurpark von Quelle zu Quelle.
Natürlich bildete sich auch eine Traube beim „Franzl“ und es ist hier nicht der Raum, die dort genannten zu „dicken Sprüche“ zu wiederholen, aber Franzensbad ist halt das Buberl-Bad.
Ohne Komplikationen verlief die Heimfahrt. Kurzweilig gestaltet durch Jörg Pawlowsky mit seiner Mundharmonika. Er animierte den gesamten Bus noch zu ein paar fröhlichen Frühlingsliedern und so klang der Tag mit dem Bayreuther Slang „Also schee wors“ aus.

Manfred Kees
30.04.20
Lisa Kees, Helmut Mühlbacher + Gerda Mühlbacher
Im Kerker
Grabmal Georg Löw
Generaldirektor der Böhmischen Nordbahn
Im Rittersaal
Wiener Café Franzensbad
Das Franzel
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