Die Sage vom Hans Heiling - Kopieren - Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayreuth

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Hans Heiling
Sage aus dem Egerland
aus dem Heimatbrief "Land an der Miesa" 4/2008

An einem schönen Frühlingstag fanden Knechte der Burg zu Elbogen auf der brücke über dem Burggraben einen kleinen Buben. Sie zeigten ihn der burgherrin, die gerade vorbeigeritten kam. Die "Vohburgerin", wie sie wegen ihrer Herkunft genannt wurde, nahm das Findelkind zu sich aufs Pferd und ritt mit ihm ins Dorf. Dort übergab sie es guten Leuten zur Pflege und sorgte für seine Erziehung.
Hans Heilin, wie der Bub genannt wurde, wuch szu einem hübschen und starken jungen Mann heran. Er hatte, wie die Dorfleute erzählten, das "Zweite Gesicht", konnte also in die Zukunft schauen. Gerne saß Hans Heiling am Ufer des Flusses Eger und sinnierte über die Geschicke der Menschen. Einal tauchte vor ihm aus dem Wasser eine Egernixe aus dem Wasser, eine wunderschöne Frau mit langen Haaren und einem Fischschwanz. Hans Heiling war beblendet von ihrer Schönheit. Das Fischweib versprach Hans Heiling, ihn in der "Schwarzen Kunst" zu lehren, wenn er ihr Liebster werde. Ihre Bedingung sei allerdings, daß er kein weltliches Mädchen heirate. Derne willigte Hans ein und erlernte viele Zauberkünste. Er und seine Fischfrau lebten einige Jahre zufrieden.

Doch, wie es so kommt: Einmal begegnete Hans Heiling einem Bauernmädchen. Sie war so hübsch und umgänglich, daß er sich Hals über Kopf in sie verliebte. Bald sprach das junge Paar von Heiraten, denn Hans hate die Egernixe vergessen. So wurde eine große Hochzeit hergerichtet. Das ganze Dorf war eingeladen. Nachdem die Eltern  am Hochzeitstag Braut und Bräutigam gesegnet hatten, formierte sich der Hochzeitszug. Vorneweg marschierte die Musikkapelle, ihr folgten die Blumenkinder und danach der Vater, der die Braut zur Kirche in der Nähe der Eger führte. Dann kamen die eltern des Brautpaares, der Bräutigam mit seinen Freunden und die vielen Hochzeitsgäste. Als die Hochzeitsgesellschaft in der Kirche war, dachte Hans Heiling zwar noch kurz an die Ereignisse und war froh, daß nichts passiert war.
Nun knieten Braut und Bräutigam vor dem Altar und wurden gesegnet. Doch als sie einander das Ja- Wort gaben, ertönte ein lautes Grollen und Brausen. Riesengroß erhob sich die Egernixe aus den Fluten. Sie sprach laut einen Fluch aus. Da überschwemmten die Fluten der Eger das Dorf  und die Kirche mitsamt dem Brautpaar und die Hochzeitsgesellschaft. als die Wasserfluten in die Eger zurückgekehrt waren, sah man, daß der Fluß ein klein wenig seinen Lauf geändert hatte. Die Wellen umspülten nun den Platz der früheren Kirche. Und da konnte man auch die Hochzeitsgesellschaft wieder sehen. Sie ragte aus dem Fluß. das brautpaar kniete vor dem Pfarrer, die Blumenkinder standen um sie herum, dahinter standen und standen die Hochzeitsgäste.
Doch alle waren zu Stein geworden. Und seit Jahrtausenden steht diese Hochzeitsgesellschaft nun versteinert zu Felsen an der Eger. Man kann sie heute noch sehen.
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