Taler stammen aus einer Zeit, als der Wert einer Münze noch durch den Edelmetallgehalt einer Münze gesichert war. Sie waren die größten und schwersten deutschen Silbermünzen. Der Taler ist in vielen Ländern der Welt geprägt worden und hat dort vom Namen Taler abgeleitete Eigennamen erhalten. Das beste Beispiel ist der "Dollar" im Anglo- amerikanischen Sprachraum.
Anno 1516 trauten die Bergleute im böhmischen Conradsgrün ihren Augen nicht: Nach jedem Schlag ihrer Schlägel polterte plötzlich Silbererz vor die Füße. Lange war ihre Mine nicht besonders ertragreich gewesen, doch jetzt war ihnen das Glück hold und eine reiche Silberader belohnte sie für die Mühsal unter Tage.
Mit dem Fund der Silberader erlebte der kleine Provinzort im Erzgebirge eine kometenhaften Aufstieg: 1517 wurde er in Anlehnung an die altehrwürdige Bergstadt St. Annaberg in St. Joachimsthal und vom böhmischen König Ludwig zur freien Bergstadt erhoben. Das wirklich Bedeutende aber war die Verleihung des Münzrechtes an die Stadtherren, die Grafen zu Schlick. Nun brauchten sie das Silber nicht mehr als Rohmetall nach Nürnberg zu exportieren, sondern durften es am Förderort prägen. Das brachte den Grafen reichliche Gewinne ein und machte sie in wenigen Jahren zu einem der reichsten Adelsgeschlechter des Landes.
Der "Joachimsthaler Guldengroschen" lösten nun die auf Gold geprägten Gulden ab, die bis dahin den Handel geprägt hatten. Gold war knapp in Europa. un ermöglichte der große Silberreichtum die Prägung vieler Münzen, die im Wert etwa dem Gulden entsprachen, dafür aber wesentlich größer sein mußten. So waren die Joachimsthaler bald weithin verbreitet. Scho um 1540 bürgerte aich die Kurzform Taler oder Thaler ein, die sich schnell für Silbermünzen dieser Art durchsetzte.