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Flucht,
Vertreibung,
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In einer Kooperationsveranstaltung der Sudetendeutschen Landsmannschaft mit dem Evangelischen Bildungswerkes Bayreuth, so Dr. phil. Jürgen Wolff, Pädagogischer Leiter und Geschäftsführer in seiner Begrüßung, sollte deshalb Gelegenheit gegeben werden, dieses Thema mit einem Betroffenen darzustellen und
aufzuarbeiten.Im Mittelpunkt stand beispielhaft ein Familienschicksal der Nachkriegszeit, das Familienschicksal der Familie Manfred Kees, vertrieben aus dem Sudetenland.
Beginnend mit dem Geburtsort in der alten Heimat, in Roschwitz (Rašovice) a.d. Eger im Kreis Kaaden (Kadaň), dem Vorschulalter, dem Kriegsende und 1946 der Flucht über das
Erzgebirge, Chemnitz, Plauen nach Hof und in den Raum Bayreuth bis hin zum Heimisch werden in Bayern. Schwerpunkte waren die Herkunft, die Vorfahren, die Kindheitserinnerungen, der dramatischen Aufbruch einer ganzen Familie mit den folgenden schweren Schicksalsjahren und der überaus erfolgreichen Eingliederung in eine neue unbekannte Umgebung, der neuen Heimat in Bayern, in Weikenreuth und später in Bayreuth.
Gerade die erfolgreiche Eingliederung der Flüchtlinge und Vertriebenen, verbunden mit den enormen Leistungen der einheimischen Bevölkerung führte zur anschließenden Erfolgsgeschichte des Wirtschaftswunders.
„Wir haben 70 Jahre Frieden, Wir sind heimisch geworden und wir fühlen uns in dieser Region wohl. Wir konnten uns entwickeln. Wir haben mitgeholfen und aufgebaut. Deshalb großer Dank an die betroffenen Einwohner, an die politisch Verantwortlichen und die Behörden in der Region“.
„Heute, 70 Jahre danach sind wieder mehr als 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Haben wir nichts dazu gelernt? Schweigen hilft nicht weiter. Wir wollen und müssen dagegen halten.
Wir wollen mit allen Völkern in Frieden leben. Und dies trifft auch auf unsere unmittelbaren Nachbarn, die Tschechen zu. Der Dialog läuft schon seit Jahren und mit gutem Erfolg“.
Eine intensive Diskussion rundete die Veranstaltung abschließend ab.
Manfred Kees
07.04.2015