Kriegsende von Annemarie Glaser (vorgetragen am Tag der Heimat am So 27.09.2015)
Vor 70 Jahren, der Krieg war aus,
doch wir mussten fort, von unserem Zuhaus!
Die Sudetendeutschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben,
ihr Hab und Gut, alles ist bei den Tschechen geblieben.
Es wurde gemordet, gepeinigt, gehasst,
man war vogelfrei, jeder konnte uns quälen, wie es ihm passt!
Ein ganzes Volk wurde recht- und heimatlos,
das Leid, die Verzweiflung und Trauer waren unendlich groß.
Die Gräber unserer Vorfahren, auch sie gibt`s nicht mehr,
wo sie einst ruhten, ist alles leer.
In alle Gegenden wurden die Vertriebenen verstreut,
und führten ein ärmliches Dasein und waren daheim doch fleißige, rechtschaffende Leut!
Doch im Jahr 1948 schlossen sich einige zusammen,
um mit starken Willen neu anzufangen.
Das war die Geburtsstunde der Landsmannschaft,
die gibt es bis heute mit unverminderter Kraft.
Die Vertriebenen mit ihrem Geschick,
war für die Bundesrepublik auch Glück,
sie brachten Arbeit, der Aufschwung begann,
man fing ganz einfach von vorne nochmals an.
Die Ortsgruppen der Landsmannschaft mit ihren Obleuten sind immer bemüht,
durch Besuche, Gespräche im Nachbarland,
auf einander zuzugehen, zu verzeihen, sich reichen die Hand!
Wir woll`n keine Rache, Frieden soll sein, nur etwas Verständnis und Gerechtigkeit,
nach dieser langen, langen Zeit.
Nun leben wir hier, haben eine neue Heimat gefunden,
doch mit unserem Herzen bleiben wir immer verbunden,
dem Ort wo wir geboren sind,
wo wir einst glücklich waren als Kind,
Den Menschen die uns damals aufgenommen,
gehört unser Dank, sie werden ihn sicher vom Herrgott bekommen.
Und wenn wir dann selbst einmal vorm Herrgott stehn,
dann wollen wir ihn bitten und er wird`s verstehn,
lass uns noch einmal unsere Heimat sehn,
bevor wir zu dir nach Hause gehn.
Annemarie Glaser