Anstellte der Erntedankfeier fuhr die Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayreuth mit 40 Teilnehmern in die Abtei Maria Frieden in Kirchschletten / Zapfendorf im Raum Bamberg. Es war ein ruhiger besinnlicher Tag, ohne große Wege und Hektik, mit voller Konzentration auf das klösterliche Leben. Ein Tag im Kloster.
Die Abtei Maria Frieden ist ein Benediktinerinnenkloster im Erzbistum Bamberg, das zur Föderation der Bayerischen Benediktinerinnenabteien gehört.
Aufgrund der internationalen Zusammensetzung des Konventes verstehen sich die Schwestern als ein lebendiges Zeichen des Miteinanders verschiedener Kulturen und Sprachen. Ihren Lebensunterhalt bestreiten die Schwestern mit Hilfe eines landwirtschaftlichen Betriebes auf Grundlage des organisch-biologischen Landbaus, eines Gästehauses, einer Kerzenwerkstatt und eines Klosterladens. Trotzdem sind Spenden erforderlich und jede Hilfe wird dankbar angenommen. Näheres unter www.abtei-maria-frieden.
Die Schwestern leben nach der Ordensregel des Heiligen Benedikts Ora et labora (deutsch: Bete und arbeite).
Die Klöster Benedikts haben sich von früh an für ihre Umgebung geöffnet, haben ausgestrahlt in die sie umgebende Welt und bildeten seelsorgerische und kulturelle Zentren. Dies spürt man auch in der Abtei Maria Frieden.
Die Reisegruppe besichtigte das Kloster mit der herrlichen kleinen Marienkirche, die Landwirtschaft, die Kerzenwerkstatt, nahm an der Mittagshore teil, speiste zu Mittag im Kloster, hatte dort auch das Kaffeetrinken und konnte im Klosterladen kunstvoll gestaltete Kerzen einkaufen.
Äbtissin Mechthild Thürmer, eine Benediktinerin mit großer menschlicher Ausstrahlung hatte sich viel Zeit für die Teilnehmer genommen. Sehr bescheiden, natürlich, offenherzig und intelligent erläuterte sie ihren großen Aufgabenbereich. Sie trägt eine große Verantwortung und zeigt ein gelebtes Christentum. Die vielfältigen Arbeiten werden täglich unterbrochen durch Gebet und Gottesdienst. Die Äbtissin liebt Ihre Mitschwestern, das Klosterleben und hat ihr Kloster im Schuss.
Sie hat immer handwerklich aktiv mitgearbeitet. Sie streicht Wände, mauert, steigt aufs Dach zur Reparatur langt in der Landwirtschaft zu, kennt sich in der Kerzenwerkstatt gut aus, ist im Klosterladen aktiv und hält mit den philippinischen Mitschwestern Gebetsstunden und Gottesdienste. Ein universales Talent. Beeindruckend.
Schwester Mechthild Thürmer OSB ist seit 21. Oktober 2011 Äbtissin des Klosters.
Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Teilnahme an der Mittagshore. Vierzehn Benediktinerinnen beten und singen und laden alle Betenden ein, im Tagesgeschäft innezuhalten und zur eigentlichen Mitte des Lebens zurückzufinden. Es handelt sich um Jahrtausend alte gemeinsame Gebete und Singen der Psalmen welche auf das Wirken des Geistes Gottes in der Gemeinschaft der Gläubigen hinweisen.
Manfred Kees
12.10.2015