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Sternberg
(Šternberk)
nach Wikipedia
Sternberg auch Mährisch-
Geographie
Šternberk liegt am südwestlichen Rand des Niederen Gesenkes. Nachbarorte sind Hlásnice (Wächtersdorf) im Norden, Horní Loděnice (Deutsch Lodenitz) und Hraničné Petrovice (Petersdorf b. Giebau) im Nordosten, Město Libavá im Osten, Bohuňovice (Boniowitz) im Süden, Pňovice (Kniebitz) und Žerotín im Südwesten,
Babice im Westen sowie Uničov und Komárov (Komarn) im Nordwesten. Nordwestlich liegt der 660 m hohe Berg Vysoká Roudná, nördlich der 706 m hohe Pomezy.
Geschichte
Nachdem sich der böhmische Adlige und markgräfliche Truchsess (dapifer Moraviae) Zdeslav von Divišov, der um 1241
die Burg Sternberg an der Sazavá errichtet hatte und danach das Prädikat von Sternberg benutzte, Verdienste bei der Verteidigung von Olmütz gegen die Kumanen erworben hatte, belohnte ihn König Ottokar II. Přemysl 1253 mit einigen Ländereien nördlich von Olmütz. Zdeslav von
Sternberg, der mit N. N. von Meißen verheiratet war[2], gilt als der Begründer der mährischen Linie der Herren von Sternberg. Die älteste urkundliche Erwähnung der von ihm errichteten mährischen Burg Šternberk erfolgte im Jahre 1269 in einem Dokument, mit dem die Grenzen zwischen der Herrschaft Sternberg und dem Kloster Hradisko festgelegt wurden. Da Zdeslav 1265 starb, war vermutlich für die Vermessung der Herrschaftsgrenzen der Übergang der Herrschaft Sternberg an dessen ältesten Sohn Albert ausschlaggebend. Albert wurde 1286 zum Burggrafen von Olmütz und zehn Jahre später zum Kämmerer des Olmützer Landgerichts ernannt. Zudem setzte er sich für die Kolonisierung seiner mährischen Gebiete ein, wobei er Sternberg vermutlich mit deutschen Kolonisten aus Olmütz besiedelte. Als Stadt (in civitate Sternberch) wurde Sternberg erstmals 1296 in einer Urkunde erwähnt, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch nicht die vollen Stadtrechte besaß. Durch seine Lage an der Kreuzung zweier wichtiger Straßenverbindungen, deren eine in die Königsstadt Mährisch Neustadt, die andere über das Altvatergebirge nach Schlesien führte, konnte sich Sternberg rasch entwickeln. Mit einem 1371 verfassten Testament stiftete der Leitomischler Bischof Albrecht von Sternberg in Sternberg das Augustinerkloster mit der Kirche Mariä Verkündigung, das sich in den nächsten Jahrhunderten um die kulturelle und religiöse Entwicklung der Stadt Verdienste erwarb. Nach dem Tod des Bischofs Albrecht erbte Sternberg sein Brudersohn Peter, der der letzte Besitzer aus der mährischen Linie der Sternberger war und 1397 starb. Er war mit Anna, einer Tochter des Troppauer Herzogs Nikolaus II. verheiratet gewesen.
1397 gelangte Sternberg mit der Burg und der gleichnamigen Herrschaft, die zu diesem Zeitpunkt aus den Städtchen Bärn und Hof sowie 29 Dörfern bestand, an Peter (II.) von Krawarn und Straßnitz. Während seiner Herrschaft erhielt Sternberg 1409 das Olmützer Stadtrecht sowie die Gerichts-
Kirche Mariä Verkündigung mit Mariensäule
Nach dem Tod des Herzogs Karl II. erbten Sternberg dessen Söhne Heinrich Wenzel und Karl Friedrich. Sie begrüßten im Februar 1620 in Sternberg den 1619 neu gewählten böhmischen König Friedrich V., der sich auf der Huldigungsreise nach Breslau befand[4]. Obwohl die Herzöge Heinrich Wenzel und Karl Friedrich auf Seiten der Aufständischen standen, wurden sie nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 nicht enteignet. Die von ihnen vertriebenen Ordensbrüder kehrten in die Stadt zurück, die dem Kloster entstandenen Schäden wurden zurückgezahlt. 1624 war Sternberg Sitz des kaiserlichen Kommissars, im selben Jahr wurde mit den Maßnahmen zur Gegenreformation begonnen. Die evangelischen Priester mussten auf Anweisung des Olmützer Bischofs Dietrichstein das Land verlassen. Die nachfolgende gewaltsame Rekatholisierung, von der auch der nichtkatholische Adel betroffen war, führte zu einem Rückgang des tschechischen Bevölkerungsanteils, der durch die verstärkte Einwanderung von Deutschen aus Schlesien ausgeglichen wurde. Im Dreißigjährigen Krieg musste die Stadt zahlreiche Heeresdurchzüge und Plünderungen erdulden sowie Kontributionen und Schutzgelder zahlen. Zudem wütete 1633/34 eine Pestepidemie. Im Mai 1633 hielt sich der spanische König Philipp IV. in Begleitung des kaiserlichen Generals Wallenstein in Sternberg auf. Obwohl der Dreißigjährige Krieg 1648 mit dem Westfälischen Frieden 1648 beendet wurde, verließen die Schweden das von ihnen besetzte Sternberg erst 1650 nach Zahlung einer Kriegsentschädigung.
Bereits 1647, nach dem Tod des Herzogs Karl Friedrich, mit dem der die Münsterberger Linie der Herren von Podiebrad erlosch, gelangten Stadt und Herrschaft Sternberg an Silvius Nimrod von Württemberg-
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestanden in Sternberg 30 Textilfabriken, Bleichereien und Färbereien, in denen ein Großteil der Bevölkerung Arbeit fand. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften 1848 war Sternberg eine selbständige Gemeinde, die ab 1850 Sitz der gleichnamigen Bezirkshauptmannschaft war. Zu einem spürbaren Rückgang der Leinen-
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie gehörte Sternberg ab dem 29. Oktober 1918 zur Provinz Sudetenland. Der zeitgleich ausgerufene tschecho-
Nach dem Münchner Abkommen 1938 wurde Sternberg an das Deutsche Reich angeschlossen und von deutschen Truppen besetzt. Nachfolgend wurde es Sitz des Landkreises Sternberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Šternberk 1945 zur Tschechoslowakei zurück. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. 1947 wurden 7.224 Einwohner gezählt. Nach der Auflösung des Okres Šternberk wurde die Stadt dem Okres Olomouc zugeschlagen. Während der Demokratisierungsbemühungen 1968 wurde Šternberk von der polnischen Armee besetzt, die zum Warschauer Pakt gehörte.