70 Jahre Frieden und vor 70 Jahren Beginn der Vertreibung. Vor allem aus dem Isergebirge kamen Vertriebene nach Warmensteinach.
Diesen Adventssonntag herrscht ein friedliches Bild im vollbesetzten Nebenzimmer vom Hotel Brigitte. Die Tische sind festliche geschmückt. Es gibt Weihnachtsgebäck und Torten. Das Musiktrio Küstner spielt gekonnt die vertrauten Melodien. Bürgermeister hat seine Weihnachtsansprache mit einer kleinen Geschichte aus der unmittelbaren Nachkriegszeit geschmückt. Die Leute sind zufrieden und genießen die traute Stimmung der Adventszeit.
Der Ortsvorsitzende Helmut Hempel, Ortsobmann gibt einen kleinen Rückblick über das vergangene Jahr. Zahlreiche Veranstaltungen habe man selbst durchgeführt, dazu kommt die Teilnahme an Aktionen vom Kreis und Bezirk.
Margaretha Michel, die Kreisvorsitzende geht ein wenig auf das historische Isergebirge ein. Eine Region, in der vor allem deutsche Facharbeiter angesiedelt waren. Man habe aber auch stets friedlich mit tschechischen Kollegen zusammengelebt. Außerdem gab es um die Glas- und Schmuckstadt Gablonz einen hohen Anteil von Juden, die vor allem dafür sorgten, dass die Bijouteriewaren in alle Welt exportiert werden konnten. Darauf wies noch die stellvertretende Bürgermeisterin Hildegard Heser wies auf die Parallelen im Wintersport zwischen Fichtel- und Isergebirge hin.
Die Adventsfeier bot auch die Gelegenheit verdiente Mitglieder zu ehren: Anna Wallisch (aus Schönfeld/Kaiserwald) und Lydia Posselt (Region Gablonz) sind seit 60 Jahren dabei. Helga Simm, Maria Seidel und Hansjörg Nigrin halten seit 50 Jahren der Landsmannschaft die Treue. Ruth Stopp, Anneliese Herrmann, Claudia Reichenberger und Klaus –Dieter Hujer sind seit 25 Jahren dabei. Aber auch noch in der letzten Zeit gab es Neueintritte, so kamen vor 15 Jahren Helmut Werner, Lieselotte Seibt und Waldtraut Scholze dazu. Seit zehn Jahren sind Ingrid Rippl und Karin Peter dabei. Die meisten Landsleute haben ihre Wurzeln im Gablonzer Raum.
Der Einsatz unserer Landsleute und die Vermischung mit der Bevölkerung hat dazu beigetragen, dass die Sudetendeutschen und ihre Vertretung die Landsmannschaft hohes Ansehen im Ort genießen. Ein Zeichen dafür ist, dass sich der Sprecher Bernd Posselt sich schon mehrmals in das Goldene Buch des Ortes eintragen konnte.
Man kann nur betonen: Warmensteinach ist nach 1945 zur Heimat für viele Flüchtlinge geworden. Eine Erfahrung, die auch heute beim Umgang mit den neuen Flüchtlingen helfen kann.