Liebe Mitglieder und Freunde der Sudetendeutschen Landsmannschaft,
heute erhalten Sie den Informationsbrief Nr. 15.
Mit unserer Veranstaltungsreihe 70 Jahre danach, vertrieben, angekommen, aufgenommen im Februar / März 2015 waren wir einer der ersten die auf diesen Erinnerungstermin aufmerksam gemacht haben. Die Presse hatte ausführlich darüber berichtet. Mehr als 2 000 Besucher waren gekommen.
Es war ein voller Erfolg. Hoffentlich hat dieser Erfolg noch einen kräftigen Nachhall und es wäre gut, wenn sich mehr und mehr Sudetendeutsche wieder an ihre Wurzeln erinnern. Und es wäre gut, wenn sie sich wieder mit ihrer Heimat beschäftigen und durch ihre Mitgliedschaft bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft ihre Verbundenheit auch deutlich machen.
Satzungsänderung
In der Tat, auch wenn die zeitgemäß umformulierte Satzung im Vorfeld wenig mit den Mitgliedern besprochen wurde, hat sie doch ihre positive Wirkung auch in der Tschechischen Republik nicht verfehlt (z.B. Brünner Stadtratsbeschluss). Zusammen mit der Grundsatzerklärung wurde für die breite Öffentlichkeit klargestellt, dass wir, die Sudeten-deutsche Landsmannschaft in unserem Kampf gegen fortbestehendes Unrecht, für die Forderung auf ein weltweites Recht auf Heimat und für die Forderung eines international kodifiziertes Selbstbestimmung- und Volksgruppenrecht nicht nachlassen werden.
Hier die Satzungsänderung im Wortlaut:
XV. Bundesversammlung, ÄNDERUNG DER SATZUNG DER
SUDETENDEUTSCHEN LANDSMANNSCHAFT
Beschlossen am 28. Februar 2015, im Sudetendeutschen Haus München
§ 3 Zweck
(1) Die Sudetendeutsche Landsmannschaft verfolgt ...(unverändert)
Diese Zwecke sind:
a) (unverändert)
b) an einer gerechten Völker- und Staatenordnung mitzuwirken, in der die Menschen- und Grundrechte, das Recht auf die Heimat und das Selbstbestimmungsrecht der Völker und Volksgruppen für alle gewahrt und garantiert werden. Dazu gehört, dass die EU Grundrechtecharta in allen ihren Teilen für alle EU-Mitgliedstaaten uneingeschränkt verbindlich gemacht wird.
c) Verstöße gegen diese Rechte wie Völkermord, Vertreibungen, ethnische Säuberungen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, menschen- und völkerrechtswidrige Enteignungen sowie Diskriminierungen weltweit zu ächten und dort, wo sie erfolgten, auf der Grundlage eines gerechten Ausgleiches zu heilen.
Dazu schrieb Dr. h.c. Bernd Posselt, MdEP a.D. Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe und Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft am 05. März 2015:
„Liebe Landsleute,
…….
In den beiden Texten (Anmerkung M. Kees: gemeint sind die Satzungsänderung und die Grundsatzerklärung) haben wir die unverbrüchlichen Prinzipien, auf denen unsere Arbeit seit Jahrzehnten gründet, bekräftigt: Recht auf die Heimat, Selbstbestimmungsrecht der Völker und Volksgruppen, Menschenrechte, Heimatliebe, Pflege des Zusammenhaltes und unserer kulturellen Identität sowie nicht zuletzt Heilung des geschehenen Unrechtes aufgrund direkter Gespräche mit der tschechischen Seite. Gleichzeitig haben wir missverständliche und schädliche Formulierungen abgestreift, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht mehr in ein freies Europa der offenen Grenzen zu unserer böhmisch-mährisch-schlesischen Heimat passen. Bisher war etwa im Paragraph 3 von „Wiedergewinnung der Heimat“ die Rede, was regelmäßig in den Medien und von unseren Gegnern falsch interpretiert wurde, aber auch von gutwilligen Menschen, die unserer Landsmannschaft beitreten wollten, dies aber daraufhin nicht taten. Man deutete es als Wunsch nach der Veränderung von Grenzen und nach kollektiver Rücksiedlung beziehungsweise als Territorial-Forderung an die Tschechische Republik. Wir alle wissen, dass von alledem bei uns nicht die Rede sein kann –ohne dass wir deshalb unsere berechtigten Anliegen und Wertvorstellungen aufgeben.
Darum haben wir in einem jahrelangen mühsamen Prozess nunmehr saubere Formulierungen entwickelt, die alle Rechtspositionen beinhalten, aber gleichzeitig auch von weniger informierten Kreisen unserer deutschen Gesellschaft, von unseren internationalen Verbünde-ten und Partnern sowie von den Gott sei Dank immer größer werdenden aufgeschlossenen Gruppierungen im tschechischen Volk verstanden und akzeptiert werden können.
Indem wir diesen Schritt getan haben, sind wir einem aufrechten Dialog mit der tschechischen Politik, aber auch der lebensnotwendigen Gewinnung jüngerer Menschen für unsere Lands-mannschaft erheblich näher gekommen“.
Auch das Präsidium des Sudetendeutschen Rates begrüßte in seiner Sitzung am 17. Juni 2015 in Berlin einstimmig, dass die Sudetendeutsche Bundesversammlung mit großer Mehr-heit eine Grundsatzerklärung verabschiedet und eine Satzungsänderung auf den Weg gebracht hat. Beide Dokumente, so das Präsidium, sind geeignet, die Zukunft der Sudetendeutschen Volksgruppe zu sichern, ihre Stellung in Politik und Öffentlichkeit zu festigen sowie die Partnerschaft mit den aufgeschlossenen Kräften im tschechischen Volk voranzutreiben.
***
Spendenliste
Die Spendenliste für 2014 ist diesem Informationsbrief beigefügt.
Brünner Stadtrat bedauert Todesmarsch Es ist eine leider noch seltene Geste: „Die Stadt Brünn bedauert die Ereignisse vom 30. Mai 1945 und der darauffolgenden Tage aufrichtig. Auf dem Weg aus Brünn starben viele an Erschöpfung, manche wurden von der bewaffneten Eskorte erschlagen oder erschossen“, erklärte der Brünner Stadtrat. In der „Deklaration der Versöhnung und gemeinsamen
Zukunft“, verurteilt der Stadtrat den Brünner Todesmarsch, der Ende Mai 1945 über 5000 Opfer gefordert hat. Von 55 Stadträten stimmten 34 für die Erklärung. Die Abgeordneten der Sozialdemokraten (ČSSD) und der Bürgerdemokraten (ODS) enthielten sich der Stimme. Die Kommunisten (KSČM) weigerten sich, die Deklaration zu unterstützen und stimmten gegen ihre Verabschiedung: „Der Marsch war eine Reaktion auf die damalige Zeit und wir sollten dies nicht beurteilen“, sagt der kommunistische Stadtrat Martin Říha. Oberbürgermeister Petr Vokřál hingegen ist froh, dass die Stadt sich ihrer Geschichte stellt: „Das ist zum ersten Man, dass der Stadtrat als höchstes Organ der Stadt sein Bedauern über den Todesmarsch ausgedrückt hat. Ich bin froh, dass das heute geklappt hat“, sagte Vokal. Auf Kritik stieß die Deklaration beim Hauptmann der Region Südmähren, dem Sozialdemokraten Michal Hašek. „Die Politik sollte die Geschichte weder bewerten noch interpretieren. Dazu ist es in Brünn leider gekommen“, meinte Hašek. Für uns in der Sudetendeutschen Landsmannschaft bleibt:
Wir wollen unsere Gemeinschaft erhalten
Wir arbeiten für eine gerechte Völkerordnung ohne Vertreibungen
Wir wahren das Heimat- und Selbstbestimmungsrecht
Wir betreuen und informieren unsere Mitglieder
Wir pflegen unsere Kultur
Wir setzen auf Völkerverständigung, vor allem mit dem tschechischen Volk
VIELE GUTE GRÜNDE FÜR DIE MITGLIEDSCHAFT IN DER SUDETENDEUTSCHEN LANDSMANNSCHAFT.
Posselt wird Beauftragter der CSU in Osteuropa Bernd Posselt (58), Münchner CSU-Politiker, ist vom Parteivorstand zum Beauftragten für Ostmittel- und Osteuropa berufen worden. Damit ist er künftig ehrenamtlich zuständig für die Kontakte der CSU in allen Ländern zwischen dem Böhmerwald und dem Ural sowie zwischen dem Baltikum und Griechenland. Mit dem Posten wolle die Partei ihr außenpolitisches Profil stärken, sagte Posselt am Mittwoch. Der Politiker hatte wegen des schlechten Abschneidens der CSU bei der Europawahl seinen Sitz im EU-Parlament eingebüßt. Posselt verfügt über ein großes Netzwerk in Osteuropa. Nach eigenen Angaben baute er seit den 70ern Kontakte zu den Bürgerrechtsbewegungen hinter dem Eisernen Vorhang auf. Er ist Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Landesvorsitzender der Union der Vertriebenen und Aussiedler in der CSU.
Dauerausstellung
Unsere Sammelaktion für eine Dauerausstellung „Heimatvertriebene in Bayreuth“ im Historischen Museum in Bayreuth läuft weiter. Diese Dauerausstellung soll an die Aufnahme, die Herkunft, das Schicksal und die Eingliederung der mehr als 39 000 angekommenen Sudetendeutschen und der weiteren Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler in der Stadt und dem Landkreis Bayreuth erinnern. Die Ausstellung soll auch aufzeigen, welche
enormen Leistungen die einheimische Bevölkerung dabei erbracht hat. Es ist also ein Teil der stadtgeschichtlichen Entwicklung von Bayreuth darzustellen.
Bitte nehmen Sie mit Udo Krumpholz, Telefon 0921 / 12 348, oder Manfred Kees Telefon 0921 / 2 45 11, Verbindung auf, falls Sie Gegenstände für diese Ausstellung zur Verfügung stellen können.
Inzwischen hatten wir ein weiteres Gespräch mit der Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. Von ihr, vom Landrat und den Fraktionen des Stadtrates wird unser Vorhaben unterstützt. Die Fraktion der Grünen lehnt es ab. Auch eine weitere Abstimmung mit Dr. Sylvia Habermann und dem Ltd. Baudirektor der Stadt Bayreuth, Dipl.-Ing. Hans-Dieter Striedl fand statt. Trotzdem kommen wir wegen der noch immer offenen Raumfrage nicht so recht weiter. Wir arbeiten daran. Vielleicht bringt uns ja das Jahr 2015 den Durchbruch.
67. Sudetendeutscher Tag 2016
Der 67. Sudetendeutsche Tag 2016 findet zu Pfingsten 2016 in Nürnberg statt.
Neue Mitglieder
Waltraut Reuth aus Eger
Barbara Köhler aus Großhartmannsdorf, Krs. Bunzlau
Helga Reinhardt aus Breslau
Elsbeth Wunderlich aus Bayreuth
Dr. Helmut Zartner aus Eger
Melitta Stöhr aus Bayreuth
Eva Beckmann aus Karlsbad
Edwin Siegert aus Neudek bei Karlsbad
Hannelore Lindner aus Bayreuth
Ulrike Schmidt aus Bayreuth
Herzlich willkommen. Wir freuen uns über diesen Schritt und die Mitgliedschaft in der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Hohe Geburtstage – Herzlichen Glückwunsch und bleiben Sie gesund
Hedwig Polland, 93. Geburtstag im Januar
Gerda Kahler, 92. Geburtstag im März
Elisabeth Rustler, 91. Geburtstag im Mürz
Else Schott, 96. Geburtstag im April
Anna Maria Hampl, 92. Geburtstag im April
Josef Macicek, 91. Geburtstag im Mai
Eli Nadler, 93. Geburtstag im Juni
Hildegard Kohout, 90. Geburtstag im Juni
Hans Lenz, 91. Geburtstag im Juni
Klara Leonhard, 90. Geburtstag im Juli
In ehrendem Gedenken nehmen wir Abschied von unseren Verstorbenen
Bitte laden Sie Ihre Kinder und Ihre Enkelkinder zu unseren Veranstaltungen ein. So entstehen Kontakte und Interesse. Wir brauchen Ihre Unterstützung. Geben Sie auch Adressen von möglichen Interessenten an uns weiter. Wir nehmen dann gerne Kontakt auf.
Geschichte der Sudetendeutschen Jugend
Ein kleiner Kreis ehemaliger Mitglieder der Sudetendeutschen Jugend hat sich die mühevolle Arbeit gemacht und hat die Geschichte der Sudetendeutschen Jugend ins Internet gestellt.
Lesen Sie im Internet unter www.sdj-geschichte.de nach.
Sudetendeutsche Zeitung
Noch besser informiert sind Sie, wenn Sie die Sudetendeutsche Zeitung beziehen.
Sie kostet jährlich 116,00 Euro und erscheint wöchentlich. Bestellen können Sie unter Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft mbH, Hochstraße 8, 81 669 München. Bestimmt auch ein prima Geschenk. Nehmen Sie doch einfach ein Jahresabo für Ihre Enkel.
Homepage (Informationsseite im Internet)
Unter www.sudeten-bayreuth.de können Sie sich über die Aktivitäten der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Bayreuth und im Kreis Bayreuth informieren (Kinder und Enkel ein-schalten !) Sie zeigen Ihnen den Weg und interessieren sich dann auch für die sudetendeutsche Entwicklung. Seit kurzem gibt es auch für die SL Zugang zu Facebook unter www.facebook.com/sudeten.de. Nutzen Sie und Ihre Kinder/Enkelkinder diese Möglichkeit.
Mitgliederwerbung
Die Mitgliederwerbung entwickelt sich zwar positiv. Die Erfolge sind aber eher bescheiden. Das Kernthema bleibt:
2015 steht weiter im Zeichen der Mitgliederwerbung.
Machen Sie mit und werben Sie ein Mitglied.
Nächste Veranstaltungen
Diesem Informationsbrief liegt der Terminkalender für das 2. Halbjahr 2015 bei. Der Vorstand hofft auf zahlreiche Beteiligung bei den angebotenen Veranstaltungen. Dann hat sich auch der Aufwand dafür gelohnt.
Mit dem Besuch der Luisenburgfestspiele am 31. Juli 2015 schließen wir unser Veranstaltungsprogramm vor der Sommerpause ab und beginnen unser Herbstprogramm mit der 70. Vertriebenenwallfahrt nach Vierzehnheiligen.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme erholsame Sommerzeit.