Jahreshauptversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayreuth
Ehrungen und Selbstbestimmungsrecht standen heuer im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Bayreuth.
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayreuth arbeitet sehr aktiv, sie bildet eine vertrauensvolle Gemeinschaft und verliert nicht die Erinnerung an ihre Herkunft, ihre Sitten und Gebräuche. Nach wie vor schmerzt die Vertreibung, gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen Flüchtlingswellen.
Immer wieder fordert sie die Frage des Selbstbestimmungsrechts der Völker und das Verbot von Vertreibungen ein. Warum verhallt es ungehört? Beide Themen, Selbstbestimmungsrecht und Vertreibungen haben noch nie eine solche Aktualität entfaltet, wie in der heutigen Zeit. Weniger Leid, weniger Flüchtlinge, weniger Integrationsprobleme, mehr Europa könnte als Fazit stehen, wenn das Selbstbestimmungsrecht und das Verbot von Vertreibungen völlige Gültigkeit erlangen würde.
Wie kann es weiter gehen?
Derzeit läuft ein Diskussionsprozess über die Fragen Verzicht auf Heimat und Verzicht auf Vermögen. Zum zweiten Mal hat unser höchsten Gremium mit 72% Mehrheit, die Satzungsänderung beschlossen. Es wird dabei eben nicht verzichtet sondern klargestellt. Vor allem die jüngere Generation versteht die Neufassung, macht sie neugierig für unsere Ziele und sie wird sich in unsere Arbeit aktiv einbringen.
Die Erfolge der Sudetendeutschen Landsmannschaft sind vielfältig erkennbar. Die Grenzen zu unserer Heimat sind offen. Wir können ungehindert reisen. Inzwischen gibt es tausende von Kontakten zwischen Sudetendeutschen und Tschechen. Die junge tschechische Generation, Filmemacher und Schriftsteller haben das dunkle Kapitel auch der tschechischen Entwicklung aufgegriffen. Sie bohren nach. Dies sind nur einige wenige Leuchttürme. Aber, eins müssen wir wohl endgültig zur Kenntnis nehmen und uns darauf einstellen. So wie es vor 70 Jahren war, wird es nicht mehr werden.
Aber, aus der Geschichte sollten wir uns nicht auch noch vertreiben lassen.
Vorstandssitzungen
Der Vorstand trifft sich monatlich zu zweistündigen Sitzungen. Im abgelaufenen Jahr hatte die SL Bayreuth 10 Vorstandssitzungen zur Vorbereitung der Veranstaltungen und Aktivitäten. Die zahlreichen Veranstaltungen sind gut vorbereitet und sie laufen ohne Komplikationen ab.
Besondere Vorhaben
Ein besonders aufwändiges Vorhaben ist die geplante Dauerausstellung
„Heimatvertriebene in Bayreuth“ im Historischen Museum in Bayreuth. Diese Dauerausstellung soll an die Aufnahme, die Herkunft, das Schicksal und die Eingliederung der mehr als 39 000 angekommenen Sudetendeutschen und der weiteren Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler in der Stadt und dem Landkreis Bayreuth erinnern. Sammlerobjekte gehen ständig ein. Wir sammeln weiter, aber wir haben noch keinen Museumsraum und kämpfen weiter mit der Stadt Bayreuth darum.
Die Presse und Öffentlichkeitsarbeit läuft gut. Neben den Printmedien gibt es eine, von Helmut Mürling, sehr aktuell gehaltene Homepage unter www.sudeten-bayreuth.de und etwa quartalsweise erscheinende Informationsbriefe. Die Homepage bietet die Möglichkeit Kinder und Enkelkinder für die sudetendeutsche Problematik zu interessieren. Natürlich hat sie auch Informations- und Dokumentationscharakter und es gibt mehr und mehr Rückfragen.
Angestoßen hat der Vorstand das Thema Nachfolgeregelung und Mitgliederwerbung. Hier ist Kreativität gefragt. Ziel ist unsere vorhandenen Mitglieder aber auch „Neue“ namentlich zur Mitarbeit anzuregen, damit später der Vorstand erneuert und die SL Bayreuth aktiv erhalten werden kann. Die Details sind auf einem Arbeitsblatt festgehalten. Dieses Arbeitsblatt dient als Grundlage für die notwendigen Maßnahmen. Eine Herausforderung und ein zäher Prozess.
Leider sind im vergangenen Jahr wieder drei Mitglieder verstorben: Valerie Popp, Hildegard Kohut (Ehefrau Landrat Kohut) und Elfriede Hofmann.
Ein neues Mitglied trat spontan während der Jahreshauptversammlung in die Sudetendeutsche Landmannschaft ein. Damit hat die SL Bayreuth im abgelaufenen Jahr 10 neue Mitglieder gewonnen.
Für uneigennützigen Einsatz und Treue sind geehrt worden:
Für 10 Jahre Christa Helger, Irmgard Ludewig, Karl Marka, für 20 Jahre Regina Böss, Christine Hacker, Erna Hetz, Hermann Köhler, für 25 Jahre Elfriede Heider, Gerlinde Jensch,Udo Krumpholz, Marianne Lerch, Dr. Ulrich Megerle, Elisabeth Rustler, für 30 Jahre Johannes Beitlich, für 35 Jahre Elisabeth Arndt, Alfred und Hertha Fischer, Irene Germer, Dr. Dieter Schmieger, für 40 Jahre Hans Lenz und für 50 Jahre Erwin Tischer.
Natürlich kamen auch die satzungsrechtlichen Aufgaben nicht zu kurz. Die Finanzen sind geordnet, vor allem durch die hohe Spenden-bereitschaft der Mitglieder. Die Jahres- und Vermögensrechnung 2015 haben die Kassenprüfer mit einem zustimmenden Prüfvermerk abgenommen. Der Haushaltsplan 2016 steht.