Nichts für Faschingsmuffel war am Tag des Altweiberfaschings die Fosnat (Fastnacht) der Eghalanda Gmoi und der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayreuth. Einen bunten Reigen alter Faschingsgeschichten und Erzählungen über Brauchtum hatten Theresia Bartl und Peter Fladerer vorbereitet. Aus Bamberg waren zwei waschechte Egerländer Musikanten angereist und sorgten mit Geige und Akkordeon musikalisch für die richtige „Fosnat“ Stimmung.
Besonders im Egerland, aber auch in den weiteren sudetendeutschen Heimatgebieten, hatte die Fastnachtszeit eine lange Tradition. Abschied vom Winter, starke Gesundheit und Fruchtbarkeit der Äcker standen im Mittelpunkt. Kräftiger Alkoholgenuss, deftiges Essen und intensives Tanzen zeigten die Freude der Menschen in dieser „Narrenzeit“.
Erheiternd die von Peter Fladerer in Egerländer Mundart vorgetragen Erzählungen über den tollen Donnerstag auch „feister Sunnta“ genannt, über die Hutzaabende, über die Maschkara-Umzüge, über den Bojaz, über den „blauen Montag“ mit dem kirchlichen Brauch, von diesem Tag an bis zur Auferstehung die Altäre mit blauen Tüchern zu verhängen, sowie über den Faschings-Dienstag als Höhepunkt der Faschingszeit. Bäuerin und Bauer sollten bereits vor Sonnenaufgang ein paar kräftig hohe Sprünge tun, damit „da Floas g`rat“ (der Flachs) gut gerate. Die Spinnräder wurden gewaschen und die Hühner bekamen ihr Futter innerhalb einer „Hemmkette“, die meist aus einem Radreifen bestand. Dadurch sollten sie künftig ihre Eier nur noch in die dafür vorgesehenen Nester legen und nicht an sonstigen Orten „verlegen“. Peter Fladerer berichtete weiter vom Maskenumzug am Faschingsdienstag und den unterschiedlichen Figuren wie vom Läufer, vom Hanswurst, vom Bojaz, vom Bär und den weiteren Possenreißern, Gauklern und Narren. Am Abend gab es dann den obligatorischen Ball im Wirtshaus. Spaß und Narretei und natürlich den besonderen Tänzen wie „Pölsterltanz“, „Besentanz“, „Korbwalzer“ und „Kusswalzer“.
Mit Beginn der Fastenzeit war der Fasching vorüber. Mit einer groß aufgemachten und spaßhaften Begräbniszeremonie musste der „Blas’l“ („Blasius“) „begraben“ werden. So wurde der „Blas’l“ mancherorts in Form einer Strohpuppe mit Musik auf einer Bahre zum Dorfteich getragen und mit einer lustigen „Grabesrede“ im Wasser versenkt.
Den bunten „Maschgara“ gefiel das Programm dieses Faschingsnachmittags in der Gaststätte Röhrensee sichtlich, zumal auch Manfred Kees als Leichtmatrose und Theresia Bartl mit einer Serie von guten Witzen Allen zum Abschluss tüchtig einheizten.