Kulturreferent Dr. Wolf – Dieter Hamperl referierte in Speinshart über Maurus Fuchs – Gäste aus Oberfranken waren überrascht von der excellenten Qualität des Vortrags
Der Donner krachte über dem altehrwürdigen Kloster Speinshart. Dann öffnete der Himmel seine Schleusen und eine Unmasse vom sehnlichst erwünschten Regen prasselte auf die Besucher.
Hamperl begann kurz mit Erzählungen über seine Herkunft und seinen Werdegang. Während seiner Gymnasialzeit in Weiden mussten die Schüler natürlich Speinshart besuchen und Hamperl hat noch die Gaststätte in Erinnerung, aus der er und die anderen Jugendlichen den Lehrer nach reichlichem Biergenuss herausholen mussten.
Seit damals hat sich baulich viel getan und mit hohem finanziellem Aufwand wurde die Klosteranlage herausgeputzt.
Dann ging Hamperl über zum Künstler Maurus Fuchs. Frei sprechend führte er in Leben und Werk dieses Malers ein, der in Tirschenreuth geboren wurde. Zuerst wirkte Fuchs vor allem in der nördlichen Oberpfalz und schließlich nahm er den Weg nach Osten ins Egerland, nach Böhmen.
Zum Vortrag gehörte Bildmaterial bester Qualität, das mit dem Beamer an die Wand geworfen wurde. Die hervorragenden Bilder wurden aufgenommen von Frau Karin Wilck aus Weiden.
Trotz der Gewitterlage waren genügende Zuhörer gekommen und man hörte erstaunt vertraute Ortsnamen, wo Maurus Fuchs Werke hinterlassen hat, und von denen auch noch Einiges erhalten ist. Ende des 18. Jahrhunderts geboren, malte er noch in einem Stil, der an die Barockzeit erinnert. Er führte dabei so zarte Details aus, dass man ihn durchaus mit Malergrößen der vorangegangenen Zeit vergleichen kann. Noch in Tirschenreuth bemalte er auch Papier mit Motiven von Krippenfiguren. Eine solche Papierkrippe hat man in Tirschenreuth auf einem Dachboden entdeckt.
Bei seiner langen Tätigkeit in Böhmen wirkte er schwerpunktmäßig im Kloster Tepl, wo er als Junggeselle auch seinen Wohnsitz hatte. Immer wieder bekam er vom damaligen Abt Reitenberger Aufträge, sei es im Kloster, sei es in den zugehörigen Pfarreien.
Mit der Absetzung Reitenbergers endete das Wirken von Fuchs in Tepl und er zog nach Tachau, wo er im dortigen Franziskanerkloster Wohnung bezog und seine Arbeit bis ins hohe Alter ausübte.
Mit dem Nachlassen seiner Kräfte kehrte er zurück nach Tirschenreuth. Er verstarb dort nicht bettelarm, sondern hat vor allem seinen Neffen eine ansehnliche Summe hinterlassen.
Hamperl vermochte Kunst und Lebensgeschichte von Fuchs so gut bis ins Detail zu erklären, dass es keine Fragen mehr gab. Es ist Hamperl zu verdanken, dass Markus Fuchs dieser oberpfälzer - böhmische Grenzgeher der Vergessenheit entrissen wurde. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, bei Ausflügen nicht nur die Werke von Fuchs in Tepl und Tachau zu besichtigen, sondern gezielt nach seinen weiteren Bildern zu suchen. Das geschieht am besten an Hand des Buches „Maurus Fuchs, der vergessene Tirschenreuther Kirchenmaler von Wolf- Dieter Hamperl. Es ist erschienen im Buch und Kunstverlag Oberpfalz und eignet sich bestens als Reisebegleiter.