70 Jahre nach dem Beginn der völkerrechtswidrigen Vertreibung gedachten zahlreiche Vertreter der Landsmannschaften ihrer Verstorbenen am „Großen Friedhofskreuz“ im Stadtfriedhof Bayreuth.
„Gekommen sind“, so Manfred Kees, „Schlesier, Ost- und Westpreußen, Deutsche aus Russland, Siebenbürger Sachsen, Banater und Donau Schwaben, Pommern, die Eghalanda Gmoi, Sudetendeutsche sowie alle einheimischen Freunde“. Warum stehen wir heute hier? Weil wir sie nicht vergessen, all` jene, die uns lieb und wert waren, und vor uns in die Ewigkeit abberufen wurden.
Ein besonderer Gruß und Dank galt Helmut Hempel, dem Kreisvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen und Dr. Beate Kuhn 3. Bürgermeisterin der Stadt Bayreuth.
Dr. Beate Kuhn erinnerte in ihrer Ansprache an das Kriegsende 1945, an die Toten und Überlebenden, an die Zeit, als die Vertriebenen mit Eisenbahnen, Pferden und Fuhrwerken oder zu Fuß aus den Vertreibungsgebieten hier ankamen.
Sie erinnerte an die Frauen, die sich mit ihren Kindern ohne Hilfe ihrer Männer durchschlagen mussten. „Und nicht zuletzt“ so Dr. Beate Kuhn, „denke ich an die einheimische Bevölkerung und danke ihnen für ihre große Hilfe, trotz eigener Notlage“.
„Natürlich“ so die Bürgermeisterin, „kann unser heutiges Erinnern bei der katastrophalen aktuellen Flüchtlingsproblematik nicht nur ein Rückblick sein. Deutschland hilft hier beispielhaft und wir werden weiter helfen. Europa muss solidarischer werden. Kernproblem ist die Hilfe für die einzelnen Flüchtlinge. „Trotz der politischen Diskussion über den Weg, bin ich überzeugt, dass die Politik menschenwürdige Lösungen finden und umsetzen wird“.
Gedenkanliegen und Fürbitten, vorgetragen von den Vertretern der Landsmannschaften und ein Gedicht zur Heimat, gesprochen von Elfriede Heider ergänzten den Ablauf.
Eine Fürbitte an Gott lautete: „Wir bitten Dich, gibt den Verantwortlichen für die derzeitige Flüchtlingskatastrophe die Einsicht und die politische Reife den Zustand sofort zu beenden, damit alle Flüchtlinge in ihrer Heimat verbleiben können“.
Musikalisch umrahmten Manuel Lodes mit seinem Vater auf ihren Trompeten sehr einfühlsam und gekonnt die Gedenkfeier.