Die Sudetendeutsche Landsmannschaft und die Katholische Erwachsenenbildung Bayreuth, hatten zum Thema „Mundarten in Böhmen, Mähren, Schlesien, Franken“ in den Historischen Rathaussaal im Kunsthistorisches Museum Bayreuth, eingeladen.
Die Mundarten der ehemals deutsch besiedelten Gebiete in Böhmen, Mähren und Schlesien bildeten keine einheitliche Sprachlandschaft. In ihnen haben sich die Spuren der mittelalterlichen Besiedlung erhalten, auch wenn es zu Vermischungen und Beeinflussungen durch andere Mundarten und das Tschechische kam. Und wie ist dies im angrenzenden Franken?
Die zahlreich erschienenen Besucher freuten sich über die gelungenen mundartlichen Vorträge, auch wenn es manchmal zu Verständigungsschwierigkeiten mit den unterschiedlichen Mundarten kam.
Im gesamten deutschen Sprachraum ist in den letzten Jahrzehnten ein deutlicher Rückgang des Dialektgebrauchs zu verzeichnen. 70 Jahre nach der Vertreibung sind die Dialekte der nach 1945 vertriebenen Deutschen aus ihrer Heimat leider vom Aussterben bedroht. Nicht so an diesem Mundartabend.
Die ausgezeichneten Interpreten der jeweiligen mundartlichen Ausdrucksformen wie Dr. Günter Ammon (Bayreuther Mundart), Hildegard Schilling (Egerland), Erna Sucker (Böhmerwald), Rudi Kiesewetter (Isergebirge), Jörg Pawlowsky (Schlesien), Christa Helger (Reichenberg), Dieter Lux (Altvater), Horst Skripalle (Schlesien) und Monsignore Leo Seewald (Schönhengstgau) gaben ihr Bestes und brachten die Zuhörer zu regelrechten Lachsalven und stimmten sie aber auch nachdenklich in die Thematik ein.
Manfred Kees moderierte humorvoll durch das Programm. Dr. Zuzanna Finger, die Sudetendeutsche Heimatpflegerin, welche extra aus München nach Bayreuth gekommen war, ergänzte mit einleitenden Worten und Erläuterungen die Vorträge. Eine einfühlsame musikalische Begleitung durch Roland Markhof, Neubau mit seiner Zither rundete die gelungene Veranstaltung ab.
Im Rahmen der Mundartveranstaltung wurde außerdem Erwin Tischer für 50jährige Mitgliedschaft in der Sudetendeutschen Landsmannschaft geehrt.