Die Sudetendeutsche Landsmannschaft hatte den ehemaligen Landtagsabgeordneten
und ehemaligen Stadtrat von Bayreuth Walter Nadler zu einem Vortrag eingeladen.
Walter Nadler referierte über seine Erfahrungen als CSU-Landtagsabgeordneter von 1994 bis 2013.
Spannend war dabei die Frage, was macht ein Abgeordneter mit seinem Wähler Auftrag und wie setzt er dies im Parlament um. Bei der Pluralität der Meinungen ein nicht ganz einfaches Unterfangen wie sich herausstellte.
Die Erwartungshaltungen sind hoch, aber sind auch alle Wählerwünsche umsetzbar?
Wichtig ist dabei nicht nur die Anwesenheit im Parlament, sondern mehr die Tätigkeit in Ausschüssen, die Vernetzung in der Fraktion, viele Besprechungen mit Überzeugungsarbeit und die Kontaktpflege zu zahlreichen Institutionen wie die Staatsministerien, IHK, Handwerkskammer, soziale Verbände, Gewerkschaften, Kirchen und Schulen, um nur einige zu nennen.
Sehr beeindruckend berichtete Walter Nadler über seine Einführungszeit im Maximilianeum und die ersten Schwierigkeiten die dabei entstanden. Begonnen von der Frage wo man wann zu welchen Sitzungen muss, wie die Übernachtungsmöglichkeiten zu gestalten sind und vor allem wie man sich in einem Landtag als Neuling behandelt fühlt.
Welche Voraussetzungen muss ein Landtagsabgeordneter mitbringen? Wichtig ist nach Nadler ein gesunder Menschenverstand. Bei Details muss man sich von Sachverständigen beraten lassen.
Das Königs - Recht des Parlamentes ist das Haushaltsrecht. Deshalb hat Walter Nadler auch immer versucht, die Vorsitzenden des Haushaltsausschusses nach Bayreuth zu bekommen. Daneben ist die Kontrolle der Staatsregierung eine zentrale Aufgabe des Parlamentes.
In seiner 19 jährigen Amtszeit hat er 362 Anträge gestellt. Mühsam gehen Anträge durch das parlamentarische Verfahren. Sechs Monate Laufzeit sind dabei keine Seltenheit. Maßgebend hat Walter Nadler mitgewirkt im Hochschulbereich. Für seinen Stimmkreis Bayreuth waren die Stadthalle, das Festspielhaus und die Entwicklung der Universität von großer Bedeutung.
Obwohl er für seinen Stimmkreis Bayreuth doch erhebliches geleistet hat, war es nicht ganz einfach die eigenen Leistungen in seinem Stimmkreis deutlich zu machen.
Einen entscheidenden Einfluss darauf haben die Medien. Positiv und negativ.
Spürbar in seiner Amtszeit war auch der Einfluss der Parlamentarier auf Aufgabenbereiche im Rahmen der Schirmherrschaft des Freistaates Bayern über die Sudetendeutschen als den vierten Stamm der Bayern. Gerade in der Zeit von 1994 bis 2003, als Johann Böhm (CSU) Landtagspräsident war, wurde dies immer wieder sichtbar.
Beide Eltern von Walter Nadler sind aus Franzensbad hatten dort eine Bäckerei, und kamen über verschiedene Stationen in Bayern nach Bayreuth. Hier wurde die Bäckerei wieder aufgebaut. Geboren ist Walter Nadler in Pfronten, wuchs zunächst im Allgäu auf und zog 1956 mit der Familie nach Bayreuth. Er ist gelernter
Speditionskaufmann, war oberfränkischer Bezirksleiter der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), und des Geschäftsführers der Deutschen Angestellten-Akademie bis zu seinem Einzug in den Bayerischen Landtag.
Sein erstes politisches Mandat übernahm er 1978 im Stadtrat von Bayreuth, Bei der Landtagswahl im September 1994 zog er als Direktkandidat des Stimmkreises Bayreuth erstmals in das bayerische Landesparlament ein und verteidigte bei den Wahlen 1998 und 2003 seinen Stimmkreis. Ebenso gewann er bei der Landtagswahl 2008 das Direktmandat.
Nadler verstand es seinen Vortrag interessant und humorvoll zu gestalten und erreichte damit die volle Aufmerksamkeit der Anwesenden.
Eine abschließende Diskussion fasste die die zentralen Punkte des Nadler Vortrages nochmals zusammen.