Das Historische Museum in Bayreuth- Vertriebenen Ausstellung - Kopieren
Das Jahr 2016
Noch ist es nicht soweit.
Betreff: Museumsprojekt: Heimatvertriebene und ihre Aufnahme in Bayreuth
Sehr geehrte Damen und Herren,
die derzeitige Diskussion um die weitere Nutzung des alten Bauhofes in Bayreuth aktualisiert die von uns angestoßene Realisierung eines Museumsprojektes „Heimatvertriebene und ihre Aufnahme in Bayreuth“.
Wir möchten Sie also gerne daran erinnern und bitten Sie, auch dieses Projekt bei den weiteren Diskussionen und Entscheidungen mit einzubeziehen.
Die Vertreibungen in den Jahren 1945 und 1946 und die Aufnahme der betroffen Menschen durch die Stadt Bayreuth und den Landkreis Bayreuth, gehören zu deren Geschichte und dies sollte sicht- und erlebbar in einem Museumsteilbereich dargestellt werden. Unser Erstantrag datiert vom 13 Juni 2012. Trotz mehrfacher Bitten um Realisierung ist bisher nichts Greifbares unternommen worden. Zur Information fügen wir die grobe Darstellung der Zeitschiene und die Machbarkeitsstudie –Stand 08.08.2014- bei.
Noch lebt ein Teil der Erlebnisgeneration, welche ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Sammlerobjekte zur Verfügung stellen könnte. Wenn eine museale Darstellung nicht bald erfolgt, geht dieser Kernbereich der Vertreibungs-Geschichte unwiederbringlich verloren.
Für Ihr Verständnis und Ihre Zustimmung zur Realisierung bedanken wir uns.
Mit den allerbesten Grüßen
Für den Vorstand
Ihr
Manfred Kees
Ortsgruppe Bayreuth
Machbarkeitsstudie zum Aufbau einer
„Dauerausstellung Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Spätaussiedler “
im Historischen Museum Bayreuth
Stand 08.08.2014
01 Zielsetzung
Zur Dokumentation des Anteils der Heimatvertrieben, Flüchtlinge und Spätaussiedler an der Entwicklung der Stadt Bayreuth und des Landkreises Bayreuth ab 1945/1946 sollte im Historischen Museums Bayreuth eine Dauerausstellung eingerichtet werden. Noch lebt ein Teil der Erlebnisgeneration, welche ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Sammlerobjekte zur Verfügung stellen könnte. Wenn eine museale Darstellung nicht bald erfolgt, geht dieser Kernbereich der Vertreibungs-Geschichte unwiederbringlich verloren.
Schwerpunkt der Ausstellung sollte die Eingliederung der Heimatvertrieben, Flüchtlinge und Spätaussiedler in Bayreuth auf sozialem, wirtschaftlichen, wohnwirtschaftlichen, ehrenamtlichen usw. Bereichen sein, weil damit diese Personengruppe einen Teil der Bayreuther Geschichte darstellt. Dies gilt es zu dokumentieren. Die Ausstellung sollte auch aufzeigen, welche enorme Leistungen die einheimische Bevölkerung dabei erbracht hat. Erinnert sei auch an die Unterbringung der Bombengeschädigten aus dem west- und norddeutschen Raum ab 1943. Hierzu müssten umfangreiche Unterlagen bei der Stadtverwaltung vorhanden sein.
Der betroffene Personenkreis darf nicht auch noch aus der Geschichte vertrieben werden.
Grob gegliedert sollte die Ausstellung drei Themenschwerpunkte beinhalten:
01 Woher kamen die Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler?
02 Wie sind sie in der Stadt und im Landkreis Bayreuth angenommen worden?
Welche Leistungen hat dabei die einheimische Bevölkerung erbracht.
03 Welchen Anteil an der Stadtentwicklung (Landkreisentwicklung) hatte diese
Besonders ist auf die notwendige Sicherung des Nachlasses hinzuweisen. Dieser
dürfte in rund 10 Jahren nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen.
Sollten die vorhandenen Exponate nicht ausreichen ist auch eine Ergänzung durch
Leihausstellungen (z.B. Gläsersammlung aus Nordböhmen) denkbar.
- Patenschaft zu Franzensbad integrieren
- Auswerten der vorhandenen Unterlagen der Stadtverwaltung Bayreuth und des
Landratsamtes Bayreuth
- zeitgemäßes erleben als Grundlage der Museumsarbeit
„Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.“ (Jean Paul)
02 Personalbedarf Wer betreut das Projekt, personelle Ressourcen? In erster Linie die Stadt Bayreuth, (Museumsleiterin Dr. Sylvia Habermann) und der Landkreis Bayreuth. Dies soll lediglich als Hinweis verstanden werden. Maßgebend sind hierzu die Entscheidungen der Gremien der Stadt und des Landkreises Bayreuth.
Ergänzend sind zu nennen - Zusammenarbeit mit dem Lastenausgleichsarchiv sowie der - Sudetendeutsche Landsmannschaft (Manfred Kees, Udo Krumpholz) und des - Bundes der Vertriebenen (BdV, Kreisvorsitzender Helmut Hempel) der - Bernd-Mayer-Stifung Bayreuth der - Universität Bayreuth - Firmenvertreter und evtl. das - Museum Bayerisches Vogtland in Hof
03 Gegenstand Was wird erfasst und gepflegt? - Siehe unter 01
Insbesondere am Ort des Geschehens, dort wo die Menschen angekommen sind, muss in der Stadtgeschichte ein breiterer Raum für einen zukünftigen Lernprozess gegeben werden (nicht nur in den Zentralen wie München oder Berlin)
Auszug aus der Darstellung des Historischen Museums Bayreuth
(Flyer Museumspädagogik, Seite 4 im Internet)
Museen sammeln, konservieren, archivieren und präsentieren historisches und
kulturelles Gut einer Stadt und ihrer Region und sind somit Brücken in die Zukunft.
04 Zeit, Zeitaufwand Wann wird erfasst, ausgewertet, beantwortet ? - relativ hoher Zeitaufwand, geschätzt mindestens zwei Jahre als erste Basis - ständige Gespräche mit Zeitzeugen einbeziehen (solange diese noch leben)
2015 jährt sich Flucht und Vertreibung und deren Folgen bis zur Spätaussiedlung zum 70. Mal. Zeit dies auch in Bayreuth zu dokumentieren. Es ist zwingend erforderlich jetzt zu handeln. .
05 Verfahrensablauf
Grober Ablauf:
1. Oberbürgermeisterin und Landrat einbinden und Antrag stellen, ist erfolgt
2. Antrag an alle Fraktionsvorsitzende im Stadtrat und im Kreistag, ist erfolgt
3. Abstimmung mit der Stadt Bayreuth, dem Landratsamt und der Museumsleitung, ist erfolgt
4. Verschiedene Ausbaustufen konzipieren (Beispiel Isergebirge-Museum oder Museum in Tirschenreuth)
06 Raumbedarf Geschätzt rund 300 qm (Ähnlich Vogtlandmuseum Hof)
07 Kosten und Finanzierung In einer Vorstudie sollten die Gesamtkosten kalkuliert und der Kostenrahmen festgelegt werden,
Finanzierung über - die Europäische Union (EU-Förderungsprojekt Passau – Budweis = 280.000 €) - den Freistaat Bayern und durch - die Stadt und den Landkreis Bayreuth sowie - private Stiftungen (z.B. Markgraf + Firmen) - Hinweis: Ohne Übernahme der wesentlichsten Kosten durch öffentliche Zuschüsse auch der Stadt und des Landkreises Bayreuth ist das Projekt von den Betroffenen nicht finanzierbar !
Ein Vorschlag über eine Vereinbarung mit der Stadt Bayreuth ist als Anlage beigefügt.
08 Grobe zeitliche Umsetzung
- Antragsverfahren, Finanzierung, Konzept und Genehmigung bis Dezember 2012
- Ausführung ab Januar 2013
Einweihung des Museumsquartiers im Dezember 2013
(bisherige Vorstellungen aus 2012, nun überholt)
Ergänzender Vierstufenplan
01 Stufe: Sammeln der Materialien und Zeitzeugenberichte bis 30.06.2015
02 Stufe: Bewerten des Materials auf Tauglichkeit für eine Dauerausstellung bis
31.12.2015
03 Stufe: Konzeption einer Sonderausstellung mit Hilfe der Stadt Bayreuth bis
31.12.2014
(zumindest Zwischenlagerung in einem städtischen Lagerraum ab Herbst 2014)
04 Stufe: Beginn der Dauerausstellung etwas ab 01.01.2016