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Bericht

Das Jahr 2015 > Marsch der Versöhnung
Bericht von der Gedenkfeier am 6.6.2015

Der 6. Juni 2015 war für uns Komotauer ein besonderer Tag. Der 70. Jahrestag des Komotauer Todesmarsches näherte sich. Anlaß für das Deutsch- Tschechische Begegnungszentrum unter der Leitung von Alice Hlavackova und Mgr. Merc vom Goethe Gymnasium und seinen Schülern einen sog. "Marsch der Versöhnung" zu veranstalten. Prof. Merc führt solche Märsche bereits seit dem Jahre 2007 durch.
Die Schüler sammelten sich in Hohenofen (Vysoka Pec) und Kallich (Kalek) um von zwei Seiten nach Deutschneudorf zu marschieren. Ziel war die "Gedenkstätte 9. Juni 1945". Dort versammelten sich eine Anzahl deutscher Landsleute und tschechischer Bürger,um die Marschierer zu empfangen. Sie sollten um die Mittagszeit eintreffen. Der Tag bescherte Temperaturen bis 28°. Die Anwesenden nahmen deshalb, auf Vorschlag von Heimatkreisbetreuerin Hedwig Gemmrig unter den Nadelgehölzen neben der Gedenkstätte Platz.
Erschienen waren Christoph Lippert, Geschäftsführer der Sudetendeutschen Landsmannschaft mit Gattin, Hedwig Gemmrig, Heimatkreisbetreuerin Komotau, Hans Peter Haustein, Bürgermeister von Deutschneudorf/ Olbernhau, die Bürgermeisterin von Platten (Blatno), Hedwig Hurnik ehem. Vorsitzende des Deutschen Kulturverbandes und Heinz Wenisch, samt Gattin und Sohn. Heinz Wenisch ist Zeitzeuge des Todesmarsches und Maltheuern (Zaluzi).

Es entspann sich bald ein interessantes Gespräch. Erinnerungen wurden aufgefrischt, Wiedersehen gefeiert und Erfahrungen ausgetauscht. Der Orts- Bürgermeister Haustein unterhielt sich mit den Anwesenden eineinhalb Stunden lang.
Wegen der großen Hitze verspäteten sich die Wanderer erheblich. Als sie endlich alle da waren, startete die Gedenkfeier. Etwa 50 Anwesende wurden geschätzt. Frau Hlavackova berichtete von den Geschehnissen des 9.Juni 1945. Mgr. Merc schloß sich in seiner Ansprache dem an. Bundesgeschäftsführer Lippert grüßte vom Sprecher der Sudetendeutschen Bernd Posselt, der im Jahre 2005 die Gedenkfeier besuchte. Deutscher und tschechischer Nationalismus hatten die 100 Jahre von 1848 bis 1948 geprägt. Das war nicht gut und endete in der Vertreibung der Sudetendeutschen. Alle Sprecher waren sich einig, daß jetzt die Versöhnung zwischen tschechischen und deutschen Böhmen vollzogen werden sollte. Die Ansprachen wurden in die jeweils andere Sprache übersetzt. Sie sind in voller Länge am Ende dieser Datei als Video zu sehen.

Helmut Mürling
Webmaster Heimatkreis Komotau
Komotauer, Jg. 1937
16.6.2015

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